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Transformationsfördernde Maßnahmen, Konzepte und Strukturen für wandlungsfähige und nachhaltige KMU-basierte Unternehmens- und Wertschöpfungsnetzwerke (ROBUST)

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Fördermaßnahme: Industrie 4.0 – Wandlungsfähigkeit von Unternehmen in der Wertschöpfung von morgen (InWandel)

Laufzeit: 01.01.2023 - 31.12.2025

Förderkennzeichen: 02J21C170, 02J21C171, 02J21C172, 02J21C173, 02J21C174, 02J21C175, 02J21C176

Webseite
Entwickeltes Planspiel zur Förderung der Transformationsbereitschaft Entwickeltes Planspiel zur Förderung der Transformationsbereitschaft

Forschungsziel:

Ziel des Projekts ist die Erforschung gegenseitiger Abhängigkeiten innerhalb komplexer Wertschöpfungsnetzwerke im Kontext der Digitalisierung. Es sollen konkrete Lösungsansätze zur Überwindung zentraler Herausforderungen entwickelt und exemplarisch demonstriert werden. Der Aufbau von Wandlungsfähigkeit wird dabei als soziotechnische Systementwicklung verstanden, die technologische Innovation, organisationale Gestaltung und Kompetenzentwicklung integriert.

Ansprechperson Projektkoordination

Thomas Lacker
+49 711 520480-11
lacker@introbest.de

Ansprechperson bei PTKA

Martina Kühnapfel, M.A.
+49 721 608-24979
martina.kuehnapfel@kit.edu

Pflichtveröffentlichung: Nach Abschluss des Projekts finden Sie unter Angabe der oben genannten Förderkennzeichen (FKZ) oder unter Angabe des Projektakronyms unter www.tib.eu/de die detaillierte Pflichtveröffentlichung.

Detaillierte Projektbeschreibung

Motivation
Die zunehmende Komplexität industrieller Wertschöpfungsnetzwerke erfordert neue Konzepte, um Resilienz und Nachhaltigkeit zu sichern. Besonders kleine und mittlere Unternehmen sind auf die Vernetzung mit Partnern angewiesen, verfügen bislang jedoch über keine etablierten Methoden, um Abhängigkeiten, Risiken und Wandlungsfähigkeit systematisch zu gestalten. Das Projekt ROBUST greift diese Herausforderung auf und entwickelt Ansätze, die technologische, organisatorische und menschliche Faktoren gleichermaßen berücksichtigen. Mittelständische „Veränderungsmacher“ sollen robuste und nachhaltige Wertschöpfungsnetzwerke aufbauen. Die Unternehmen im Verbund ROBUST sind überwiegend mittelständische Firmen aus den Bereichen Elektroniksysteme und Medizintechnik. Sie bilden bereits heute eng miteinander verzahnte Netzwerke mit unterschiedlicher Fertigungstiefe und Unternehmensgröße, die durch Globalisierung und zunehmende Vernetzung immer komplexer und internationaler werden. So führen verkürzte Technologie- und Produktlebenszyklen zu Unsicherheiten bei der langfristigen Bauteileverfügbarkeit. Es fehlen zudem Konzepte zur dynamischen Auftragsbündelung über mehrere Kunden oder Standorte sowie ein transparenter, digitaler und standardisierter Datenaustausch. Während innerbetriebliche Strukturen oft gut entwickelt sind, mangelt es an systematischer Gestaltung über Unternehmensgrenzen hinweg. Angesichts geopolitischer Krisen sowie technologischer, ökonomischer und ökologischer Wandlungstreiber fehlt ein strategischer Ansatz, um Wertschöpfungsketten nachhaltig auf Veränderungen auszurichten.

Ziel
Ziel des Projekts ist die Erforschung gegenseitiger Abhängigkeiten innerhalb komplexer Wertschöpfungsnetzwerke im Kontext der Digitalisierung. Es sollen konkrete Lösungsansätze zur Überwindung zentraler Herausforderungen entwickelt und exemplarisch demonstriert werden. Der Aufbau von Wandlungsfähigkeit wird dabei als soziotechnische Systementwicklung verstanden, die technologische Innovation, organisationale Gestaltung und Kompetenzentwicklung integriert.

Vorgehensweise
Zu Beginn werden Potenziale und Barrieren der Wandlungsfähigkeit in KMU-basierten Netzwerken identifiziert. Darauf aufbauend werden Strategien und Maßnahmen für eine robuste und nachhaltige Wertschöpfung abgeleitet. Die Einbindung von Unternehmen unterschiedlicher Größe sowie miteinander verknüpfter Wertschöpfungsstrukturen gewährleisten die Übertragbarkeit der Lösungen auf weitere Branchen.

Die entwickelten Konzepte werden anhand dreier realer Wertschöpfungsnetzwerke praktisch erprobt und integrativ eingeführt. Zum Einsatz kommen modellbasierte Ansätze zur Analyse der Netzwerke, ihrer Daten und Interaktionen, die Kopplung mit kognitiven Systemen sowie die Etablierung übergreifender Schnittstellen zur IT-Integration.

Parallel dazu werden maßgeschneiderte Kompetenzvermittlungsformate entwickelt. Mitarbeitende werden zu „Veränderungsmachern“ qualifiziert, die unternehmerische Transformationsprozesse initiieren und begleiten. Dies umfasst sowohl den Aufbau technologischer Kompetenzen in den Bereichen Industrie 4.0 und Künstliche Intelligenz als auch die Förderung von Veränderungsbereitschaft.

Über ein Lerntransfer-System, das sowohl die praxisnahe Lernfabrik der TU Braunschweig als auch planspielbasierte Ansätze integriert, werden zudem Führungskräfte aktiv eingebunden, um den Wandel auch auf kultureller Ebene zu verankern. Mitarbeitende nehmen hierbei eine Schlüsselrolle ein: Sie werden in den Partnerunternehmen gezielt qualifiziert, digitale Kompetenzen gestärkt und Veränderungsfähigkeit gefördert. Ergänzend entwickeln interdisziplinäre Teams in partizipativen Workshops unter arbeitspsychologischer Begleitung Maßnahmen zur Etablierung nachhaltiger Unternehmenspraxis.

Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Der Ergebnistransfer erfolgt über die sukzessive Erweiterung bestehender Wertschöpfungsnetzwerke durch Einbindung neuer Partner sowie die Präsentation der Resultate im Rahmen von Weiterbildungs- und Unternehmerveranstaltungen. Im Projekt wurden Maßnahmen, Konzepte und Strukturen zur Förderung von Resilienz, Wandlungsfähigkeit und Nachhaltigkeit auf inter- und intraorganisationaler Ebene entwickelt. Entwicklungspotenziale wurden identifiziert, modelliert und simulationsgestützt analysiert. Daraus resultieren zwei zentrale Transferinstrumente:

– ein Maßnahmenkatalog mit strategischen Handlungsempfehlungen, der Unternehmen konkrete Umsetzungspfade aufzeigt,
– ein Planspiel, das die Auswirkungen unternehmerischer Entscheidungen in einem risikofreien Umfeld simuliert und ein vertieftes Verständnis für komplexe Zusammenhänge fördert.

Auf technologischer Ebene entstanden digitale und intelligente Lösungen, darunter Systeme zur dynamischen Auftragsbündelung, zum standardisierten Datenaustausch sowie zur IT-gestützten Analyse komplexer Netzwerke. Ergänzt werden diese durch kognitive Systeme und Plattformlösungen, die Industrie-4.0-Technologien und Künstliche Intelligenz integrativ verknüpfen und so den Aufbau wandlungsfähiger Produktionszellen ermöglichen. Die Praxistauglichkeit wird in der Lernumgebung „Die Lernfabrik“ an der TU Braunschweig demonstriert, wodurch Unternehmen direkten Zugang zu erprobten Methoden und Werkzeugen erhalten. Das Anwendungspotenzial reicht über die Elektronik- und Medizintechnik hinaus und unterstützt mittelständische Unternehmen verschiedenster Branchen bei der Stärkung ihrer Resilienz, Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit.

Projektpartner
  • B. Braun SE
  • BeSu.Solutions GmbH
  • binder intrObest GmbH & Co. KG
  • PR-Tronik Elektronik-Handels GmbH
  • Syslog GmbH
  • Technische Universität Braunschweig
  • UNITRO-Fleischmann Störmeldesysteme

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