Handlungsfelder
Das Forschungsprogramm „Zukunft der Wertschöpfung – Forschung zur Produktion, Dienstleistung und Arbeit“ wird in Handlungsfeldern umgesetzt.
Diese beschreiben den Anwendungsrahmen der Forschung in Form von Forschungsthemen und Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Sie integrieren unterschiedliche Akteurinnen und Akteure zu eigenen wissenschaftlichen Gemeinschaften. Des Weiteren nehmen sie Programmperspektiven ein und bedienen sich unterschiedlicher Instrumente und Maßnahmen. Während ihrer zeitlich begrenzten Laufzeit entwickeln sie sich agil weiter.
Aktuell gibt es im BMBF Forschungsprogramm „Zukunft der Wertschöpfung“ drei verschiedene Handlungsfelder:
Kreislauffähige Wertschöpfung
In einer kreislauffähigen Wertschöpfung werden Materialien und Produkte so entwickelt und hergestellt, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus wieder- und weiterverwendet, recycelt oder biologisch abgebaut werden können. Unterstützt wird dies durch geeignete Ansätze der Produktgestaltung und eine durchgängige Nachverfolgbarkeit der Ressourcen über den kompletten Lebenszyklus hinweg. Durch die Schaffung einer bedarfsorientierten Entwicklung des gesamten Wertschöpfungssystems können Unternehmen ökologisch nachhaltig agieren und gleichzeitig wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen generieren. Kreislauffähige Wertschöpfung ebnet daher den Weg für einen nachhaltigen und ganzheitlich klimaneutralen Umgang von Materialien und Produkten und eröffnet die Chance für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, für Wohlstand und Arbeitsplätze in Deutschland. Sie ist der Schlüssel zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit und technologischen Souveränität.
Datenorientierte Wertschöpfung
In einer datenorientierten Wertschöpfung wird Mehrwert durch die qualitative und durchgängige Ermittlung, effektive Zusammenführung, sichere Nutzung, kollaborative Teilung und anwendungsspezifische Auswertung von Daten geschaffen. Datenorientierte Wertschöpfung ermöglicht systemübergreifende Lösungen und digitale Leistungen sowie eine unternehmensübergreifende Kollaboration in Datenräumen.
Der gesamte Wertschöpfungsraum mit seinen Produktionsprozessen sowie den Produkt-Service-Systemen kann dadurch neugestaltet werden. Das wird zu einer signifikanten Einsparung von Zeit, Kosten, Ressourcen und Energie beitragen. Die neuen datenbasierten Lösungen zur Nachverfolgung der Produkte, Komponenten und Materialien entlang des gesamten Lebenszyklus werden die digitale und grüne Transformation in Kombination mit kollaborativen Netzwerken auf dem Weg zum Industrial Metaverse unterstützen.
Resiliente Wertschöpfung
Widrige Ereignisse und Krisen wirken sich nicht nur auf die Prozesse und die Organisation einzelner Unternehmen aus, sondern auch auf Lieferketten und komplette Wertschöpfungsnetzwerke. In einer resilienten Wertschöpfung sind Industrieunternehmen und Wertschöpfungsnetzwerke in der Lage, bei widrigen Ereignissen handlungsfähig zu bleiben, aus ihnen zu lernen und daraus idealerweise sogar Vorteile zu generieren. Unternehmen sollen technologisch, organisatorisch und personell in der Lage sein, aus gewonnenen Erkenntnissen kontinuierlich zu lernen und nachhaltige Vorteile für ihre Zukunftsfähigkeit zu entwickeln.
Eine frühzeitige strategische Ausrichtung und eine systemorientierte Sichtweise ermöglichen die Entwicklung und Umsetzung praktikabler Konzepte sowie spezifischer Instrumente für ein passgenaues Krisenmanagement und eine nachhaltige Anpassungsfähigkeit. Dazu sind Kollaborationsstrukturen mit digitaler Durchgängigkeit, hoher Datenverfügbarkeit und Technologieintegration aufzubauen. Alle Partner in Wertschöpfungsnetzwerken müssen sich miteinander vernetzen. Dabei stehen die Beschäftigten im Fokus. So kann eine resiliente Wertschöpfung entstehen, die Unternehmen befähigt, technologisch souverän, ökologisch, sozial verträglich und wirtschaftlich erfolgreich zu handeln.
Forschungsprogramm „Zukunft der Wertschöpfung“
