Handlungsfelder

Das Forschungsprogramm „Zukunft der Wertschöpfung – Forschung zur Produktion, Dienstleistung und Arbeit“ wird in Handlungsfeldern umgesetzt. In Form von Forschungsthemen beschreiben sie den Anwendungsrahmen der Forschung zur Wertschöpfung. Die Handlungsfelder adressieren gesellschaftliche Herausforderungen, soziotechnische Entwicklungen oder branchenspezifische Aspekte. Um die Wertschöpfung in einem Handlungsfeld vollständig zu erfassen, müssen alle wesentlichen Aspekte der Wertschöpfung, die Perspektiven auf Wertschöpfung, betrachtet werden.

Die aktuellen Handlungsfelder im Forschungsprogramm „Zukunft der Wertschöpfung“ sind:

Kreislauffähige Wertschöpfung

In einer kreislauffähigen Wertschöpfung werden Materialien und Produkte so entwickelt und hergestellt, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus wieder- und weiterverwendet, recycelt oder biologisch abgebaut werden können. Unterstützt wird dies durch geeignete Ansätze der Produktgestaltung und eine durchgängige Nachverfolgbarkeit der Ressourcen über den kompletten Lebenszyklus hinweg. Durch die Schaffung einer bedarfsorientierten Entwicklung des gesamten Wertschöpfungssystems können Unternehmen ökologisch nachhaltig agieren und gleichzeitig wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen generieren. „Kreislauffähige Wertschöpfung“ ebnet daher den Weg für einen nachhaltigen und ganzheitlich klimaneutralen Umgang von Materialien und Produkten und eröffnet die Chance für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, für Wohlstand und Arbeitsplätze in Deutschland. Sie ist der Schlüssel zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit und technologischen Souveränität.

Datenorientierte Wertschöpfung

In einer datenorientierten Wertschöpfung wird Mehrwert durch die qualitative und durchgängige Ermittlung, effektive Zusammenführung, sichere Nutzung, kollaborative Teilung und anwendungsspezifische Auswertung von Daten geschaffen. „Datenorientierte Wertschöpfung“ ermöglicht systemübergreifende Lösungen und digitale Leistungen sowie eine unternehmensübergreifende Kollaboration in Datenräumen.
Der gesamte Wertschöpfungsraum mit seinen Produktionsprozessen sowie den Produkt-Service-Systemen kann dadurch neugestaltet werden. Das wird zu einer signifikanten Einsparung von Zeit, Kosten, Ressourcen und Energie beitragen. Die neuen datenbasierten Lösungen zur Nachverfolgung der Produkte, Komponenten und Materialien entlang des gesamten Lebenszyklus werden die digitale und grüne Transformation in Kombination mit kollaborativen Netzwerken auf dem Weg zum Industrial Metaverse unterstützen.

Resiliente Wertschöpfung

Wertschöpfung ist eine Folge unterschiedlichster Handlungen und Ereignisse. Wertschöpfung aufrechtzuerhalten, das heißt: die Prozesse zu sichern, auch dann, wenn äußere Einflüsse und Bedingungen sich ändern. Je robuster die Wertschöpfung gegenüber solchen Änderungen ist, umso sicherer ist die Versorgung der Menschen mit Gütern und Dienstleistungen. „Resiliente Wertschöpfung“ meint genau das: die Robustheit der Produktions- und Dienstleistungsprozesse bei externen Veränderungen. Das gilt für alle Ebenen der Wertschöpfung: Unternehmen, ganze Wertschöpfungssysteme, Volkswirtschaften und Wirtschaftsräume. Der Schwerpunkt der Forschung zur „Resilienten Wertschöpfung“ liegt auf den Bereichen, die aufgrund von Verflechtungen oder Abhängigkeiten besonders anfällig für Störungen sind. Dazu zählen unter anderem Lieferketten, Preise, Personal und Rohstoffe.
Es sind Kollaborationsstrukturen mit digitaler Durchgängigkeit, hoher Datenverfügbarkeit und Technologieintegration aufzubauen. Alle Partner in Wertschöpfungsnetzwerken müssen sich miteinander vernetzen. Dabei stehen die Beschäftigten im Fokus. So kann eine „Resiliente Wertschöpfung“ entstehen, die Unternehmen befähigt, technologisch souverän, ökologisch, sozial verträglich und wirtschaftlich erfolgreich zu handeln.

Forschungsprogramm „Zukunft der Wertschöpfung“

Titelbild der BMBF-Broschüre "Zukunft der Wertschöpfung - Forschung zu Produktion, Dienstleistung und Arbeit"
© Bundesministerium für Bildung und Forschung

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