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Ambidextre ganzheitliche Produktionssysteme (AmbiProd)

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Fördermaßnahme: Industrie 4.0 – Wandlungsfähigkeit von Unternehmen in der Wertschöpfung von morgen (InWandel)

Laufzeit: 01.01.2023 - 31.12.2025

Förderkennzeichen: 02J21C190, 02J21C191, 02J21C192, 02J21C194, 02J21C195

Webseite
Agiles Arbeiten in vertikalen und horizontalen Unternehmensebenen Agiles Arbeiten in vertikalen und horizontalen Unternehmensebenen

Forschungsziel:

Ziel des Forschungsprojekts AmbiProd ist die Entwicklung eines übertragbaren, ambidextren Produktionssystems, das Unternehmen befähigt, Stabilität und Anpassungs- sowie Veränderungsfähigkeit gleichermaßen zu leben. Dabei geht es nicht nur um technische Lösungen, sondern auch um kulturelle, strukturelle und kompetenzbezogene Grundlagen. Ziel ist eine Organisationsform, die dauerhaft zwischen Routinetätigkeit und Innovationsnotwendigkeit vermitteln kann – im Sinne einer echten Beidhändigkeit. Das System soll auf produzierende Unternehmen anwendbar sein, praxisnah sein und die Mitarbeitenden aller Ebenen in den Wandel einbeziehen.

Ansprechperson Projektkoordination

Christian Jonathan Vogt
+49 151 23487941
christian.vogt@ingenics.com

Ansprechperson bei PTKA

Dipl.-Ing. Daniel Adam
+49 721 608-31415
daniel.adam@kit.edu

Pflichtveröffentlichung: Nach Abschluss des Projekts finden Sie unter Angabe der oben genannten Förderkennzeichen (FKZ) oder unter Angabe des Projektakronyms unter www.tib.eu/de die detaillierte Pflichtveröffentlichung.

Detaillierte Projektbeschreibung

Motivation
Produzierende Unternehmen stehen zunehmend im Spannungsfeld zwischen Effizienz und Innovationsfähigkeit. Während etablierte Prozesse stabil und zuverlässig ausgeführt werden müssen, fordern technologische Umbrüche, volatile Märkte und individuelle Kundenwünsche gleichzeitig neue, flexible und kreative Lösungen. Diese Gleichzeitigkeit stellt eine zentrale Herausforderung dar, auf die klassische Produktionssysteme keine ausreichenden Antworten mehr bieten. Der Begriff der Ambidextrie – also der Fähigkeit, gleichzeitig bestehende Prozesse zu optimieren (Exploitation) und neue Lösungen zu entwickeln (Exploration) – liefert ein Denkmodell für diese Herausforderung. Während die theoretische Fundierung seit Jahrzehnten etabliert ist, fehlt es in der Praxis an konkreten Systematiken und Werkzeugen zur Umsetzung in Produktionssystemen.

Ziel
Ziel des Forschungsprojekts AmbiProd ist die Entwicklung eines übertragbaren, ambidextren Produktionssystems, das Unternehmen befähigt, Stabilität und Anpassungs- sowie Veränderungsfähigkeit gleichermaßen zu leben. Dabei geht es nicht nur um technische Lösungen, sondern auch um kulturelle, strukturelle und kompetenzbezogene Grundlagen. Ziel ist eine Organisationsform, die dauerhaft zwischen Routinetätigkeit und Innovationsnotwendigkeit vermitteln kann – im Sinne einer echten Beidhändigkeit. Das System soll auf produzierende Unternehmen anwendbar sein, praxisnah sein und die Mitarbeitenden aller Ebenen in den Wandel einbeziehen.

Vorgehensweise
Empirische Erhebung organisationaler Spannungsfelder
In zwei produzierenden Unternehmen sowie einer Unternehmensberatung wurden konkrete Herausforderungen, Spannungsfelder und Potenziale ambidextrer Organisationsformen untersucht. Methodisch kamen qualitative Interviews, Multimomentanalysen und Workshops mit Mitarbeitenden und Führungskräften zum Einsatz.

Ableitung zentraler Gestaltungsfelder
Auf Basis der Analyse wurden zentrale Handlungsfelder identifiziert, die maßgeblich zur Entwicklung organisationaler Ambidextrie beitragen, unter anderem:
– Unternehmensstrategie
– Ressourcenmanagement
– Kompetenzentwicklung
– Organisationsstruktur
– Prozessstruktur
– Digitale Assistenzsysteme

Theoretische Orientierung und externe Modellinspiration
Zur Strukturierung ambidextrer Prinzipien wurden bewusst Modelle aus nicht-industriellen Kontexten betrachtet. Eine zentrale Inspirationsquelle war die Polizei, die in ihrer täglichen Arbeit immer wieder zwischen stabilen Routinen und dynamischen Ausnahmelagen unterscheiden müssen. Dieses Denkmodell bot Anknüpfungspunkte zur Übertragung auf betriebliche Organisationslogiken.

Iterative Konzeptentwicklung
In enger Zusammenarbeit mit den Praxispartnern wurden die entwickelten Konzepte und Ideen in mehreren Schleifen konkretisiert, validiert und an realen Bedingungen gespiegelt. Ziel war es, nicht nur theoretisch fundierte, sondern vor allem praktikable, anschlussfähige und übertragbare Lösungen zu entwickeln.

Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Das Projekt AmbiProd liefert ein übertragbares, systematisiertes Rahmenwerk zur Nutzung von Ambidextrie in produzierenden Unternehmen. Zu den zentralen Ergebnissen zählen:
Ein Zielsystemkonfigurator, der den aktuellen Balancezustand der Organisation zwischen Exploitation und Exploration bestimmt sowie einen möglichen optimalen Zielzustand aufzeigt.

Ein ambidextres Backbone, das den kulturellen und strukturellen Rahmen für eine ambidextre Organisation anbietet. Hierzu gehört ein operationalisierbares Modell zur Synchronisation von Tagesgeschäft und Innovations- sowie zeitkritischen Krisenbewältigungsprojekten über ein „Lagezentrum“, das Verantwortung, Ressourcen und Ziele interdisziplinär steuert. Zusätzlich wird hier das hierarchische Rollenverständnis hinterfragt und an die Organisationsform angepasst.

Ein Lern-Coaching-Ansatz, der die aktuelle Lernkultur im Unternehmen analysiert und diese gezielt für Organisationsbereiche anpasst, indem Lernformate gezielt auf Inhalte, Ziele und Individuen abgestimmt werden.

Eine Modellierungsmethodik, die basierend auf Bausteinen eine schnelle und einfache Anpassung von Prozessmodellen ermöglicht, um auch die Notwendigkeit kurzfristiger Reaktionen abzudecken.

Diese und weitere Lösungskomponenten wurden in einem integrierten Lösungsbaukasten verknüpft, damit die Möglichkeit besteht, individuell für das jeweilige Unternehmen hilfreiche Komponenten einzuführen und anzuwenden. Die Projektergebnisse decken somit einen vollen Transformationsweg ab – von der Sichtbarkeit der aktuellen Ausrichtung zwischen Exploration und Exploitation bis hin zur Auswahl geeigneter Konzepte zur individuell bestmöglichen Ausrichtung des Unternehmens.

Projektpartner
  • ACCENTUS GmbH
  • AZO Global Product Center GmbH & Co. KG
  • budatec GmbH
  • Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung eingetragener Verein
  • Ingenics AG

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