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Beanspruchungsgerechte Rotationsplanung in Produktion und Logistik (proRotation)

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Schlagwort: Arbeit

Fördermaßnahme: Innovative Arbeitswelten im Mittelstand - 2021 bis 2022

Laufzeit: 01.01.2023 - 31.12.2025
Beispielhafte beanspruchende Tätigkeit an einem Montagearbeitsplatz Beispielhafte beanspruchende Tätigkeit an einem Montagearbeitsplatz

Forschungsziel: Das Forschungsvorhaben proRotation beschäftigt sich mit der Entwicklung einer partizipativen und niederschwelligen Methode zur dynamischen, beanspruchungsorientierten Planung der Job Rotation in Produktion und Logistik. Es soll ein Assistenzsystem entstehen, das auf Grundlage der ermittelten Beanspruchungen, der anstehenden Auftragslage sowie der Rotationshistorie nicht nur die nächsten Arbeitsplätze für Mitarbeitende vorschlägt, sondern einen kontextbezogenen Rotationsplan generiert. Auf diese Weise soll eine Überbeanspruchung von Mitarbeitenden in Branchen verhindert werden, die durch eine hohe Grundbelastung mit unvorhersehbaren Belastungsspitzen gekennzeichnet sind.

Ansprechperson Projektkoordination

Dr. Dirk Marrenbach
+49 711 970-2115
dirk.marrenbach@iao.fraunhofer.de

Ansprechperson bei PTKA

Mira Valeria Schulz, MBA
+49 721 608-26139
mira.schulz@kit.edu

Detaillierte Projektbeschreibung

Motivation
Die Arbeitsplätze in Produktion und Logistik zeichnen sich durch hohe wechselnde physische und psychische Belastungen aus, die mit einer ergonomischen Gestaltung des Arbeitssystems allein nicht beseitigt werden können. Zur Reduktion der Belastungen haben sich, insbesondere in der Automobilindustrie, systematisch geplante Personalwechsel bewährt. Grundlage für die Rotationsplanung ist die strukturierte Erfassung aller an einem Arbeitsplatz auftretenden Belastungen. Die heute praktizierte Form der Job Rotation sieht Arbeitsplatzwechsel in großen Abständen vor und berücksichtigt nicht die täglich auftretenden Belastungsspitzen infolge von z. B. ungeplanten Ausfällen, Störungen und Eilaufträgen. Die Erfassung von Belastungen und die zyklische Adaption von Planungen ist mit einem hohen zeitlichen wie personellen Aufwand verbunden, der v. a. von KMU nicht geleistet werden kann. Eine kurzfristige Adaption der Rotationsplanung an tägliche Auftragsschwankungen ist genauso wenig vorgesehen wie die Partizipation der Mitarbeiter mit ihren individuellen Beanspruchungsempfinden und Bedürfnissen.

Ziel
Das Forschungsvorhaben proRotation beschäftigt sich mit der Entwicklung einer partizipativen und niederschwelligen Methode zur dynamischen, beanspruchungsorientierten Planung der Job Rotation in Produktion und Logistik. Es soll ein Assistenzsystem entstehen, das auf Grundlage der ermittelten Beanspruchungen, der anstehenden Auftragslage sowie der Rotationshistorie nicht nur die nächsten Arbeitsplätze für Mitarbeitende vorschlägt, sondern einen kontextbezogenen Rotationsplan generiert. Auf diese Weise soll eine Überbeanspruchung von Mitarbeitenden in Branchen verhindert werden, die durch eine hohe Grundbelastung mit unvorhersehbaren Belastungsspitzen gekennzeichnet sind.

Vorgehensweise
Dazu werden die aktuellen Beanspruchungen an den Arbeitsplätzen erhoben und von einer mitarbeiterspezifischen Beanspruchungshistorie sowie durch Arbeitsplatz-, Mitarbeiter- und Rotationsprofile ergänzt. Die auftretenden Beanspruchungen sind mit Hilfe eines softwaregestützten Fragebogens systematisch zu ermitteln und gleichzeitig die Beanspruchungssituation über Wearables zu erfassen und zu verarbeiten. Im Rahmen der Einführung der dynamischen Job Rotation wird ein gemeinsames Verständnis von an den Arbeitsplätzen auftretenden Belastungen und Beanspruchungen entwickelt, die in einer interaktiv akzeptierten Beschreibung mündet. Dies erhöht die Akzeptanz und Vertrauensbasis bei Mitarbeitenden, Führungskräften und dem Management für eine dynamische Job Rotation durch eine Offenlegung der eingesetzten Instrumente und Methoden.

Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Bei erfolgreicher Umsetzung ist mit einem sinkenden Krankenstand, geringen Fluktuationen, weniger Schon-Arbeitsplätzen und höherer Produktivität zu rechnen. Für die Mitarbeitende bewirkt die partizipativ gestaltete Job Rotation eine Vermeidung von Überbeanspruchungen sowie eine Steigerung der Zufriedenheit infolge einer aktiven, intensivierten Berücksichtigung von Bedürfnissen. Die Ergebnisse werden im Rahmen eines Demonstrators einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Parallel dazu können die innovativen Software-Werkzeuge in kommerzialisierbare Zusatzmodule überführt werden. Die übertragbaren und leicht anwendbaren Datenschutz-Konzepte zur Implementierung partizipativer Personalplanungsstrategien werden in die Praxis überführt und interessierten Anwendern, speziell KMU, zugänglich gemacht.

Projektpartner
  • Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung eingetragener Verein
  • Kanzlei Krüger
  • PR-Tronik Elektronik-Handels GmbH
  • Syslog GmbH
  • Universität Stuttgart
  • Wachendorff Automation GmbH & Co KG

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