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Entwicklung und Validierung eines evolutionären, menschzentrierten Frameworks für wandlungskompetente Organisationen (EvoFrame)

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Fördermaßnahme: Industrie 4.0 – Wandlungsfähigkeit von Unternehmen in der Wertschöpfung von morgen (InWandel)

Laufzeit: 01.01.2023 - 31.12.2025

Förderkennzeichen: 02J21C100, 02J21C101, 02J21C102, 02J21C103, 02J21C104, 02J21C105, 02J21C106, 02J21C107, 02J21C108, 02J21C109, 02J21C110

Webseite
Mensch-Roboter-Kollaboration mit Workerbot des Projekts EvoFrame Mensch-Roboter-Kollaboration mit Workerbot des Projekts EvoFrame

Forschungsziel:

Ziel des Forschungsprojekts EvoFrame ist es, einen Rahmen zu schaffen, bei dem Wandel als permanente Veränderung in Unternehmensstrategien und IT-Strukturen integriert wird. Der Rahmen beinhaltet Handlungsstrategien, welche die Wandlungsfähigkeit von Unternehmen und deren Mitarbeitern ermöglichen und fördern. Anhand von Anwendungsfällen werden die Strategien getestet und erprobt. Abschließend werden diese als Handlungsleitfaden in einem sogenannten Playbook zusammengefasst und veröffentlicht.

Ansprechperson Projektkoordination

Dr. Juan Pablo Toscano Alvarez
+49 173 6165793
juan.toscano_alvarez@siemens-energy.com

Ansprechperson bei PTKA

Dipl.-Ing. Heike Menzel
+49 721 608-31479
heike.menzel@kit.edu

Pflichtveröffentlichung: Nach Abschluss des Projekts finden Sie unter Angabe der oben genannten Förderkennzeichen (FKZ) oder unter Angabe des Projektakronyms unter www.tib.eu/de die detaillierte Pflichtveröffentlichung.

Detaillierte Projektbeschreibung

Motivation
In den letzten Jahren erfahren Unternehmen einen beschleunigten gesellschaftlichen und technologischen Wandel. Dieser wird als punktuelle Ereignisse wahrgenommen. In klassischen Organisationsformen wird daher Wandel als zeitlich begrenzte (Transformations-) Projekte gestaltet, was mit Erreichen des Projektzieles einen Wandelabschluss suggeriert. Wandel ist jedoch ein permanenter Prozess. Zukünftig werden Organisationsformen benötigt, die Wandel in ihrer Unternehmenskultur und in den Mitarbeiterkompetenzen verankern. Die zentrale Frage lautet daher: Welche organisatorischen, individuellen und technischen Voraussetzungen müssen innerhalb geschaffen werden, um in einer Organisation ein hohes Maß an Wandlungsfähigkeit zu entwickeln?

Ziel
Ziel des Forschungsprojekts EvoFrame ist es, einen Rahmen zu schaffen, bei dem Wandel als permanente Veränderung in Unternehmensstrategien und IT-Strukturen integriert wird. Der Rahmen beinhaltet Handlungsstrategien, welche die Wandlungsfähigkeit von Unternehmen und deren Mitarbeitern ermöglichen und fördern. Anhand von Anwendungsfällen werden die Strategien getestet und erprobt. Abschließend werden diese als Handlungsleitfaden in einem sogenannten Playbook zusammengefasst und veröffentlicht.

Vorgehensweise
Im Rahmen des Projektes wurden zunächst die Wandlungstreiber ergründet, und die Wandlungsmöglichkeiten eines Unternehmens untersucht. Dazu wurden unternehmerische Parameter, Stellhebel und Einflussgrößen in Hauptfelder, wie Person, Produkt und Marketing geclustert und die Abhängigkeiten in sogenannten Abhängigkeitsstorys abgebildet. Darüber hinaus wurden in begleitenden Workshops ethische, rechtliche und soziale Aspekte (ELSA), technische Entwicklungen sowie wertebezogene Fragestellungen im Kontext einer wandlungsfähigen Organisation bearbeitet.

Die Wandlungsfähigkeit eines Unternehmens ist mit der Interaktion von verschiedenen Konstellationen, wie Mensch und Mensch, Maschine und Maschine oder Mensch und Maschine verknüpft. Diese sogenannten Zweckmodule sind eigenständige, zweckorientierte Organisationseinheiten. Ihre Flexibilität und Reaktionsfähigkeit auf mögliche Veränderungen ist eminent für die Wandlungskompetenz von Unternehmen in den Bereichen Produkt, Prozess und Ressourcen. Im Rahmen von EvoFrame wurde sich auf das Zweckmodul Mensch-Maschine konzentriert. Ausgehend vom Menschen und seiner Interaktion mit Technik im sozio-technischen Raum ist ein Leitfaden bestehend aus verschiedenen Methoden, Technologien und Maßnahmen zu etablieren, der Menschen durch hinreichende Kompetenzen und zugeschnittene Informationen befähigt, auf neue Aufgaben zu reagieren.

Für die Komponente Mensch ist die Wandlungsfähigkeit eine Herausforderung. Mittels interdisziplinärer Ansätze aus Arbeitsmedizin, Soziologie und Psychologie wurden die Herausforderungen der neuen Arbeitswelt auf die Gesundheit der Mitarbeiter untersucht. Konkret wurde hier ein systematisches Review zur Verbindung von Autonomie, Kompetenz und Verbundenheit mit der Veränderungsmotivation durchgeführt.

Das Projekt ist interdisziplinar. Im Konsortium sind Wissenschaftler als Vertreter aus der Industrie vertreten. Um die Verankerung der permanenten Veränderung in Unternehmensstrategien und IT-Strukturen zu anschaulichen, wurden Anwendungsbeispiele der Industriepartner vorgestellt und ihre Anwendbarkeit diskutiert. Der Fokus lag hierbei auf die Untersuchung und die Erprobung und die Validierung der Kenngrößen Flexibilität und Reaktionsfähigkeit von Unternehmen in den Bereichen Produkt, Prozess und Ressourcen. Bezugnehmend auf das Mensch-Maschine Zweckmodul wurde hier die Mensch-Maschine-Kollaboration als technischer Demonstrator entwickelt. Konkret wurde hier der Mitarbeiter durch einen Roboter in der Montage eines Gleitringlagers unterstützt.

Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Durch die Clusterung der Hauptfelder „Person“, „Produkt“ und „Marketing“ ist es möglich, die Abhängigkeiten zwischen diesen Feldern zu identifizieren. Die gewonnenen Erkenntnisse sind in sogenannten Abhängigkeitsstorys abgebildet und werden somit den Unternehmen in einer gestalterischen Art und Weise zugänglich gemacht.

Die Untersuchungen verdeutlichen, dass die Resilienz von Unternehmen gegenüber Wandlungstreibern gestärkt wird, indem individuelle und organisationale Kompetenzen im Umgang mit zukünftigen Entwicklungen gefördert werden. Im Rahmen des Projektes wurden daher die nachfolgenden Bildungsformate entwickelt, wobei die Erkenntnisse über ethische, rechtlich uns soziale Aspekte in die gestalterische Ausrichtung eingeflossen sind.

Das Kurzworkshopformat „Antizipierte Zukünfte“ zielt darauf, die Verbindung zwischen Wandlungstreiber und Unternehmensspezifika zu identifizieren und zukunftsorientiertes Wissen zu generieren. Das Format ist einfach, ressourcenschonend und effizient gestaltet, um in den Arbeitsalltag von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) integriert zu werden.

Das menschzentrierte Maßnahmenpaket, die Toolbox, beinhaltet verschiedene Bildungsformate für Führungspersonen, Teams und Mitarbeitende. Es unterstützt die Kompetenzen jedes Einzelnen an der (Mit-)Gestaltung von Veränderungsprozessen. Ein entwickeltes Workshopformat, „Wandelbar – Veränderungen im Team zu meistern“, nutzt LEGO® SERIOUS PLAY, um aktuelle Wandlungsthemen spielerisch zu bearbeiten.

Eine weiteres Bildungsformat stellt die „Systemlandkarte“ dar. Das Tool verbindet Ansätze aus der Psychologie, Sozialwissenschaft, Design und Coaching. Als designbasiertes Aufstellungsformat macht sie Emotionen und unbewusste Dynamiken in Transformationsprozessen sichtbar und besprechbar. Die Systemlandkarte hilft, implizites Wissen offenzulegen und komplexe Zusammenhänge verständlich darzustellen. Die Methode wurde mit ausgewählten Unternehmen erprobt und im Hinblick auf eine mögliche Nutzung als Bildungsformat weiter untersucht.

Der ComicStripe zur Selbstreflexion unterstützt die individuelle Bearbeitung von Veränderungsprozessen und fördert das Verständnis im Team. Zudem wurden sechs „Cheat Sheets“ entwickelt, die das flexible, ortsunabhängige und selbstgesteuerte Lernen ermöglichen.

Die Implementierung des technischen Demonstrators sowie die Gestaltung einer flexiblen IT-Struktur komplettieren die Erkenntnisse über die Wandlungsfähigkeit von Unternehmen und die Anpassung der Unternehmensstrategie und die Anwendung einer wandlungskompetenten flexiblen Organisationsform.

Alle Erkenntnisse, Lösungsmethoden und weiterführende Informationen zum Thema Wandel werden im Playbook zusammengefasst und festgehalten. Das Playbook wird als Leitfaden und Informationsquelle für Führungskräfte, die Wandlungsentscheidungen treffen, für Berater, die Wissen verteilen und für Mitarbeiter, die Wandel umsetzen, aber keine Entscheidungsmacht haben, verstanden.

Projektpartner
  • Georg-August-Universität Göttingen - Universitätsmedizin Göttingen
  • IBO GmbH
  • IBODigital GmbH
  • NextGeneration WorX GmbH
  • pi4 robotics GmbH
  • Siemens Aktiengesellschaft
  • Siemens Energy Global GmbH & Co. KG
  • Technische Universität Berlin
  • TRESCOM Technology Gesellschaft für Verkehrs- und Kommunikationstechnik mbH
  • Werner-von-Siemens Centre for Industry and Science e.V.
  • YOUSE GmbH

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