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Nano-basierte tragbare Elektronik für die Diagnose psychischer Störungen und die funktionelle Wiederherstellung, Produktionstechnologien und Geräte (NanoEDGE)

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Fördermaßnahme: Bilaterale Kooperation außerhalb EU und China

Laufzeit: 01.01.2018 - 30.06.2021

Forschungsziel: Zur Gesundheitsuntersuchung an Patienten werden häufig Elektroden eingesetzt, beispielsweise zum Erfassen von elektrischen Muskelsignalen (EMG) oder neuronalen Signalen (EEG). Ziel des Forschungsprojekts NanoEDGE war die Entwicklung einer Tinte aus Graphen-Nanopartikeln für den Tintenstrahldruck und eines skalierbaren Druckprozesses. Es wurde eine ressourceneffiziente Prozesskette zur Herstellung von Elektroden für den direkten Hautkontakt erarbeitet. Diese anwenderspezifischen Druckprozesse können zukünftig sowohl für die Medizintechnik als auch für weitere Einsatzbereiche, wie beispielsweise Photovoltaikmodule, Displays und für gedruckte Antennen, zum Einsatz kommen. Die israelischen Projektpartner brachten in die Kooperation Erfahrung mit hauchdünnen, gelfreien Elektroden für EMG- und EEG-Messungen ein.

Ansprechperson Projektkoordination

Dr. Thomas Velten
+49 6897 9071-450
thomas.velten@ibmt.fraunhofer.de

Ansprechperson bei PTKA

Dipl.-Ing. Stefan Scherr
+49 721 608-25286
stefan.scherr@kit.edu

Detaillierte Projektbeschreibung

Problemstellung
Zur Gesundheitsuntersuchung an Patienten werden häufig Elektroden eingesetzt, beispielsweise zum Erfassen von elektrischen Muskelsignalen (EMG) oder neuronalen Signalen (EEG). Heutige Elektroden sind aus Metall und werden zum Einsatz mit einer Gelschicht versehen. Bei Langzeituntersuchungen trocknet das Gel ein und verhindert eine zuverlässige Messung am Patienten. Mit hauchdünnen Elektroden, die sich exakt der Hautoberfläche anpassen, sind nun Messungen ohne Gel und über längere Zeiträume möglich. Ein besonders guter elektrischer Kontakt zur Haut lässt sich mit gedruckten Elektroden aus Kohlenstoff-Nanopartikeln, wie beispielsweise Graphen-Nanopartikeln, erzielen. Die dazu notwendigen und heute kommerziell verfügbaren Graphen-Tinten waren bislang nicht für den industriellen Tintenstrahldruck geeignet.

Ziel
Ziel des Forschungsprojekts NanoEDGE war deshalb die Entwicklung einer Tinte aus Graphen-Nanopartikeln für den Tintenstrahldruck und eines skalierbaren Druckprozesses. Darüber hinaus wurde eine ressourceneffiziente Prozesskette zur Herstellung von Elektroden für den direkten Hautkontakt erarbeitet.

Vorgehensweise
Dazu wurden kommerzielle Tinten bezüglich ihrer Eignung untersucht und anschließend für den Tintenstrahldruck weiterentwickelt. Entscheidend waren dabei Partikelgröße, Viskosität, Oberflächenenergie, elektrische Leitfähigkeit und Hautverträglichkeit. Im nächsten Schritt erfolgte die Erarbeitung ressourceneffizienter Druckprozesse für das gezielte Aufbringen von beispielsweise Graphen-Tinte und weiteren druckfähigen Materialien. Diese beinhalteten das Drucken großflächiger, elektrisch isolierender Bereiche, Plasmaprozesse zur Erhöhung der Haftung gedruckter Elektroden sowie Nachbehandlungsprozesse zum rissfreien Trocknen gedruckter Schichten. Die entwickelten Methoden sind aufgrund ihrer Flexibilität gleichermaßen für die Prototypenfertigung und die Serienproduktion geeignet.

Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Nach erfolgreicher Umsetzung werden die anwenderspezifischen Druckprozesse sowohl für die Medizintechnik als auch für weitere Einsatzbereiche, wie beispielsweise Photovoltaikmodule, Displays und für gedruckte Antennen, zum Einsatz kommen können. Die israelischen Projektpartner brachten in die Kooperation Erfahrung mit hauchdünnen, gelfreien Elektroden für EMG- und EEG-Messungen ein. Über das Projekt hinaus werden zukünftig Kooperationen im Bereich gedruckter Elektroden für Therapieanwendungen sowie Biosensoren für die Blutdiagnose erwartet.

Projektpartner
  • Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung eingetragener Verein
  • Notion Systems GmbH
Publikationen
Titel: Evaluation of functional inks for printing of electrodes (NanoEDGE)
Akronym: NanoEDGE
Autor: Velten, T. et al
Veröffentlicht im Jahr: 2021
Titel: Nano-based portable electronics for the diagnosis of mental disorders and functional restoration, production technologies and devices (NanoEDGE) (NanoEDGE)
Akronym: NanoEDGE
Autor: Velten, T.; Schuck, H.; Knoll T.; Wagner, S.; Volk, D.; Hanein, Y.; Hendler, T.; Farah, M.; Asfour, L.
Herausgeber: Velten; T. (Hg.)
Verlag: Fraunhofer Publica Fraunhofer Publica
Veröffentlicht im Jahr: 2021
Das NanoEDGE-Projekt zielte darauf ab, Produktionstechniken für Elektroden mit dem Fachwissen über die Herstellung und Charakterisierung von Nanomaterialien und dem neuesten Stand der Technik in den Neurowissenschaften zusammenzuführen. Dadurch wurde der Weg geebnet für die Herstellung von Sensorsystemen, welche die Leistung etablierter Monitoring-Methoden wie Elektroenzephalographie (EEG) und Elektromyographie (EMG) deutlich verbessern können. Im Rahmen des Projekts NanoEDGE wurden folgende Resultate erzielt: Eine auf Graphen und „carbon black“ basierte Tinte für den Inkjet-Druck wurde erarbeitet, welche die erwartete elektrische Leitfähigkeit und eine gute Haftung auf Folien aus Polyurethan (PU) aufweist und zudem biokompatibel ist. Das Resultat der Untersuchung verschiedener kommerzieller Silber- und Kohlenstofftinten bzgl. Druckbarkeit, Biokompatibilität und elektrischer Leitfähigkeit liegt nun vor. Eine Prozesskette für das Drucken von mechanisch flexiblen Elektrodenstrukturen auf einem dünnen Foliensubstrat aus PU wurde entwickelt. Durch die Kombination einer sehr leitfähigen Silbertinte mit einer biokompatiblen Tinte auf Basis von Kohlenstoff-Nanopartikeln ließen sich Elektrodenstrukturen herstellen, welche die durchgeführten Biokompatibilitätstests bestanden und für das Ableiten von EMG- und EEG-Signalen geeignet sind. Eine Messmethode und eine Vorrichtung zur Charakterisierung der Steifigkeit gedruckter Elektroden wurde erarbeitet. Mit Hilfe dieser Vorrichtung ließen sich mit verschiedenen Tinten gedruckte Strukturen bzgl. ihrer mechanischen Verformbarkeit untersuchen. Durch den Vergleich der ermittelten Verformbarkeiten mit den abgeleiteten EEG-Signalen konnte zudem erstmals gezeigt werden, dass die Eignung von Hautelektroden zur Ableitung von EEG-Signalen mit der mechanischen Verformbarkeit der Elektroden korreliert. Der Abschlussbericht wurde in englischer Sprache veröffentlicht.

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