Partizipatives Wandlungsmanagement für digitale Geschäftsmodelle – neue Mechaniken für die strategische Erneuerung im Kunde-Anbieter-Verbund (diaMant_)
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Fördermaßnahme: Industrie 4.0 – Wandlungsfähigkeit von Unternehmen in der Wertschöpfung von morgen (InWandel)
Förderkennzeichen: 02J21C000, 02J21C001, 02J21C002, 02J21C003, 02J21C004, 02J21C005
 
                            Forschungsziel:
Ziel ist die Entwicklung eines partizipativen Wandlungsmanagements für Unternehmen der produzierenden Industrie. Der Fokus der Betrachtung liegt dabei stets auf den vier Gestaltungsfeldern: Unternehmensstrategie, Organisation und Kultur, Kompetenzentwicklung und Technologieintegration.
Ansprechperson Projektkoordination
										Markus Pütz										+49 6028 9797298
										markus.puetz@eta-bochum.de                                    
Ansprechperson bei PTKA
										Dipl.-Ing. Thomas Grimm
										+49 721 608-31447
										thomas.grimm@kit.edu                                    
Pflichtveröffentlichung: Nach Abschluss des Projekts finden Sie unter Angabe der oben genannten Förderkennzeichen (FKZ) oder unter Angabe des Projektakronyms unter www.tib.eu/de die detaillierte Pflichtveröffentlichung.
Motivation
Trotz zum Teil erheblicher Investitionen in den Aufbau digitaler Infrastrukturen und Lösungen ist bislang noch kein entscheidender Durchbruch im Geschäft mit digitalen Angeboten zu erkennen. Diese Problemstellung lässt sich unter anderem darauf zurückführen, dass Unternehmen bislang häufig an klassischen Geschäftsmodellen festhalten, die nach dem Prinzip „Geld gegen Produkt/Service“ funktionieren. Die Geschäftsbeziehung ist transaktional, sodass die Interessen von Kunde und Anbieter langfristig divergieren. Neue digitale Geschäftsmodelle bieten hingegen die Möglichkeit digitale Lösungen der Unternehmen zu monetarisieren und parallel eine Gleichrichtung der Interessen durch die Integration in die Wertschöpfungsprozesse der Kunden herbeizuführen. Diese Entwicklung erfordert jedoch eine strategische Erneuerung der Organisation bzw. ein Wandlungsmanagement gemeinsam im Kunde-Anbieter-Verbund. Da dies jedoch bisher nur eindimensional betrachtet wurde, bedarf es eines partizipativen Ansatzes.
Ziel
An dieser Stelle setzt das Forschungsprojekt DiaMant an. Ziel ist des Projekts ist die Entwicklung eines partizipativen Wandlungsmanagements für Unternehmen der produzierenden Industrie. Der Fokus der Betrachtung liegt dabei stets auf den vier Gestaltungsfeldern: Unternehmensstrategie, Organisation und Kultur, Kompetenzentwicklung und Technologieintegration.
Vorgehensweise
Zur Erarbeitung dieser Zielstellung werden drei Anwendungsszenarien mit den Projektpartnern in Form eines Kunde-Anbieter-Verbunds aufgebaut. Jeder der Anwendungsfälle repräsentiert ein digitales Geschäftsmodell als Untersuchungsgegenstand. Mit Hilfe der Anwendungsszenarien können die Voraussetzungen und Mechaniken des partizipativen Wandels entlang der zuvor benannten Gestaltungsfelder analysiert und allgemeine Prinzipien und Methoden des partizipativen Wandlungsmanagements (PWM) abgeleitet werden. Die zentralen drei Lösungskomponenten belaufen sich auf die Entwicklung eines Vorgehensmodells und Methodenbaukastens für das PWM, einer digitalen Kollaborationsplattform sowie einer Geschäftsmodell-Klinik zur direkten Diskussion und Erprobung der Lösungsansätze im Kunde-Anbieter-Verbund.
Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Die angestrebten Ergebnisse des Vorhabens bieten ein hohes Potenzial, Unternehmen der produzierenden Industrie ein effektives Werkzeug zur erfolgreichen Implementierung digitaler Geschäftsmodelle zwischen Kunden und Anbietern bereitzustellen. Die Ergebnisse leiten sich aus drei zentralen Lösungskomponenten ab:
1. Vorgehensmodell zum partizipativen Wandlungsmanagement und Methodenbaukasten
Die Lösungskomponente schafft die Grundlage für eine langfristige Zusammenarbeit zwischen Kunden und Anbietern. Das Vorgehensmodell zum partizipativen Wandlungsmanagement umfasst die Dimensionen Organisation, Strategie, Wissen und Kultur sowie die Querschnittsaufgabe Verstetigung. Im Handlungsfeld Organisation werden Strukturen, Rollen, Verantwortlichkeiten und Kommunikationsprozesse gestaltet, um eine effiziente Koordination im Verbund zu sichern. Die Dimension Strategie zielt auf die gemeinsame Entwicklung und Bewertung strategischer Ziele sowie auf Planung und Risikomanagement für eine nachhaltige Ausrichtung. Im Bereich Wissen stehen Austausch, Wissensmanagement und Kompetenzentwicklung im Mittelpunkt, um fundierte Entscheidungen und kontinuierliches Lernen zu fördern. Die Dimension Kultur stärkt Führungskultur, Veränderungsbereitschaft sowie Feedbackmechanismen und unterstützt so kooperative Arbeitsweisen. Verstetigung schließlich sichert die dauerhafte Verankerung von Monitoring, Leistungsbewertung und Feedback-Zyklen, um Transformationsprozesse langfristig zu stabilisieren und weiterzuentwickeln.
2. Digitale Kollaborationsplattform
Die digitale Kollaborationsplattform fungiert als zentrale Schnittstelle und ermöglicht einen niedrigschwelligen Zugang zu den Projektergebnissen. Sie erleichtert nicht nur den Wissenstransfer und die Anwendung der entwickelten Methoden, sondern bietet auch die Möglichkeit, neue Partnerschaften aufzubauen und bestehende Kooperationen gezielt zu vertiefen. Durch ihre interaktive Gestaltung können Unternehmen die für sie relevanten Inhalte bedarfsgerecht abrufen, in den eigenen Kontext übertragen und sich gleichzeitig mit potenziellen Partnern vernetzen. Damit wird die Plattform zu einem Schlüsselinstrument, um Innovationen schneller in die Praxis zu überführen und kollektives Lernen zu fördern.
3. Geschäftsmodell-Klinik
Die Geschäftsmodell-Klinik ermöglicht es Anbietern und Kunden, sowohl das eigene Geschäftsmodell als auch konkurrierende Modelle systematisch zu analysieren. Durch die Untersuchung sowohl technischer als auch sozio-kultureller Faktoren lässt sich der notwendige Wandlungsbedarf ableiten, beispielsweise die Etablierung klarer Kommunikationswege. Grundlage bilden eine Business Model Canvas sowie eine SWOT-Analyse. Anschließend erfolgt die Einordnung in einen eigens entwickelten Ordnungsrahmen, der die Auswahl eines passenden Geschäftsmodells erleichtert. Der Aufbau der Klinik folgt einem klaren Ablauf: Zunächst wird der Ist-Zustand erfasst, anschließend der Soll-Zustand beschrieben und in einer Abgleichanalyse konkrete Abweichungen identifiziert. Diese Abweichungen werden in einer Prozessanalyse vertieft, worauf ein Change-Management-Assessment folgt. Die Antworten können auf bis zu sechs Ausprägungsstufen differenziert werden, sodass am Ende ein gemittelter Reifegrad über die verschiedenen Handlungsfelder entsteht. Ergänzend dazu werden konkrete Maßnahmen vorgeschlagen, mit denen Unternehmen ihre Position in spezifischen Bereichen gezielt stärken können.
Die drei Lösungskomponenten bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Sie unterstützen Unternehmen einerseits beim Aufbau sowie der Pflege langfristiger Partnerschaften und schaffen andererseits die strukturellen Voraussetzungen zur erfolgreichen Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle. Besonders die Geschäftsmodell-Klinik eröffnet dabei die Möglichkeit, gezielt Schwachstellen im eigenen Geschäftsmodell zu identifizieren und konkrete Entwicklungsmaßnahmen abzuleiten.
Um die Anwendung greifbarer zu machen, wird die Geschäftsmodell-Klinik durch ein Planspiel ergänzt. Dieses macht die Geschäftsmodell-Klinik „physisch erlebbar“ und ermöglicht es Unternehmen, anwendungsnahe Diskussionen innerhalb des Kunden-Anbieter-Verbundes im spielerischen Kontext zu führen. Dadurch wird das Verständnis für die Notwendigkeit eines partizipativen Wandels sowie in die Auswirkungen externer Einflüsse auf die vier Geschäftsmodelltypen geschärft. Im Mittelpunkt des Planspiels stehen die Entwicklung einer langfristigen Unternehmensstrategie, die gezielte Weiterentwicklung des Geschäftsmodells durch Investitionen in verschiedene Unternehmensbereiche sowie die bewusste Gestaltung des Kunden-Anbieter-Verbundes.
- BELFOR DeHaDe GmbH
- Databay AG
- ETABO Energietechnik und Anlagenservice GmbH
- Forschungsinstitut für Rationalisierung e. V.
- Henkel AG & Co. KGaA
- YNCORIS GmbH & Co. KG
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