Kick-off Handwerk 4.0: digital und innovativ – Innovationen aus dem Handwerk für das Handwerk

BMBF Forschungsprogramm Zukunft der Wertschöpfung: Handwerk 4.0: digital und innovativ“Anfang Oktober fand beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) in Berlin das Kickoff-Treffen des Forschungsschwerpunkts „Handwerk 4.0: digital und innovativ“ statt und gab den Teilnehmenden einen interessanten Einblick in die Entwicklung maßgeschneiderter, innovativer und digitaler Technologien im Handwerk.
Der erste Teil der Veranstaltung wurde als hybrides Format zusätzlich per Videokonferenz übertragen, so dass sich neben den Verbundprojektpartnern interessierte Personen, wie Vertreter von Handwerkskammern und Fachverbänden, über die Projekte informieren konnten. Nach Grußworten von Dr. Peter Weiss vom ZDH und Ministerialdirigent Engelbert Beyer vom BMBF bot der Impulsvortrag „Personenzentrierte Digitalisierung zur Zukunftssicherung des Handwerks“ zunächst Einblick in die Ergebnisse des Projekts Athene 4.0, das im Rahmen der Bekanntmachung „Personennahe Dienstleistungen“ gefördert worden war. Anschließend stellten sich die neun Verbundprojekte und das wissenschaftliche Projekt HaMiZu des Forschungsschwerpunkts Handwerk 4.0 in Kurzvorträgen vor. Der Nachmittag diente der Vernetzung der Verbundprojekte untereinander. Die Teilnehmenden vor Ort und die über 70 Online-Zuhörenden erhielten einen interessanten Einblick in die Entwicklung maßgeschneiderter, innovativer und digitaler Technologien im Handwerk.

Kick-off Handwerk 4.0: Los geht’s!

Die Kick-off-Veranstaltung der Bekanntmachung „Handwerk 4.0: digital und innovativ“ fand am 10. Oktober 2022 unter Mitwirkung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) im Meistersaal des ZDH in Berlin statt. Ziel der Veranstaltung war es, die Förderprojekte untereinander zu vernetzen und sie gleichzeitig Multiplikatoren und anderen Interessierten aus den Handwerksorganisationen bekannt zu machen.

Die Bekanntmachung „Handwerk 4.0: digital und innovativ“ war im Januar 2020 veröffentlicht worden. Aus den eingegangenen Skizzen wurden unter Einbeziehung von Expertinnen und Experten aus den Handwerksorganisationen, der IT-Wirtschaft und der Forschung neun Verbundprojekte ausgewählt, von denen nun alle bis auf eines, das zum Jahresbeginn 2023 starten soll, ihre Arbeit aufgenommen haben.

Maßgeschneiderte digitale Lösungen für vielfältiges Handwerk

Die Zielsetzung der Projekte ist die Entwicklung maßgeschneiderter, innovativer und digitaler Technologien im und für das Handwerk. So sollen Handwerksunternehmen in die Lage versetzt werden, neuartige oder signifikant verbesserte Handwerksleistungen anbieten und erbringen zu können. An den Projekten beteiligen sich 72 Partner, wovon 38, also mehr als die Hälfte, Handwerksunternehmen sind. Die beteiligten Gewerke sind neben dem erwartungsgemäß stark vertretenen Bau- und Ausbaugewerbe weit gestreut. Sie erstrecken sich vom Hoch-/Tiefbau über Sanitär-Heizung-Klimabau, Zimmereien, Dachdeckergewerke, Tischlerbetriebe, Elektrotechnik-, Maler- und Stuckateurunternehmen, metallverarbeitende Betriebe, Konditoreien, Friseurbetriebe, Modellbau-, Orthopädietechnik- bis hin zu Instrumentenbauunternehmen.

Beforscht wird ein breites Spektrum an innovativen Technologien, wie zum Beispiel der Einsatz von Robotik, Chatbots, Augmented Reality, Bilderkennung oder Exoskeletten im Handwerk. Weiterhin werden Webplattformen für 3D-Druck und IoT-Anwendungen und die zugehörigen Geschäftsmodelle entwickelt. Nutzerfreundliche und intuitive digitale Werkzeuge sollen Handwerkerinnen und Handwerkern die Integration ihrer Dienstleistungen in den BIM-Lebenszyklus ermöglichen und eine intelligente offene Cloud-Plattform für ein Ökosystem von Handwerker-Apps soll bestehende Medien- und Datenübertragungsbrüche beseitigen.

Vernetzung und Transfer –gemeinsam für Transformationserfolge

Neben den geförderten Projektpartnern sind an allen Verbundprojekten assoziierte Partner, wie Fachverbände oder Handwerkskammern, beteiligt. Diese sollen die Perspektive weiterer Handwerksunternehmen einbringen sowie den Transfer der Ergebnisse in die Handwerkswirtschaft sicherstellen.
Den Transfer der Ergebnisse unter anderem in die Handwerksorganisationen wird auch das wissenschaftliche Projekt „Handwerk mit Zukunft“ (HaMiZu), das im Oktober 2022 gestartet ist, unterstützen. Darüber hinaus wird HaMiZu eigene wissenschaftliche Fragestellungen an der Schnittstelle von Handwerks- und Dienstleistungsforschung bearbeiten. Aufbauend auf einer Status-Quo-Analyse im Handwerk und den Erkenntnissen aus den Verbundprojekten des Forschungsschwerpunkts sollen Gestaltungsbereiche und Entwicklungslinien der digitalen Transformation im Handwerk identifiziert werden. Dabei sind zwei der Schwerpunkte die Beforschung des digitalen Reifegrads in Betrieben sowie der sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit digitaler Service-Ökosysteme. Konkret sollen Handlungsalternativen aufgezeigt werden, wie sich traditionelle Dienstleistungsangebote sowie die Strukturen in den Betrieben und in der Handwerksorganisation hin zu einem Handwerk der Zukunft anpassen lassen.