Ausstellung und Tagung Smart Factory 2: KI-Systeme für die Produktion
Algorithmen der künstlichen Intelligenz (KI) erhalten zunehmend Einfluss in unserem persönlichen und beruflichen Alltag. Die Potenziale für die Produktion werden hoch eingeschätzt, der KI wird für diesen Bereich ein disruptiver Charakter zugeschrieben. Auf der Veranstaltung „Smart Factory 2“ des BMBF-geförderten Netzwerks „Demonstrations- und Transfernetzwerk KI in der Produktion (ProKI-Netz)“ in Kooperation mit den 14 Verbundvorhaben der Förderrichtlinie „Lernende Produktionstechnik – Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) in der Produktion (ProLern)“ wurden aktuelle Forschungsergebnisse für das Themenfeld „KI in der Produktion“ präsentiert.
Zwei spannende Keynote-Vorträge läuteten den Tag ein: Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher (Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen) zeigte anhand von Praxisbeispielen „Vorteile und Herausforderungen von KI-Anwendungen im industriellen Kontext anhand konkreter ProKI-Transferprojekte“. „Wie entwickelt sich der industrielle KI-Einsatz unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen und technischer Neuerungen?“ fragte und diskutierte Prof. Dominik Bösl (Hochschule der Bayerischen Wirtschaft (HDBW) gGmbH) in seinem Beitrag.
Anschließend fanden verschiedene Vorträge und Workshops statt, in denen die Ergebnisse der einzelnen Projekte präsentiert wurden. In einer Live-Coding-Session wurde beispielsweise eine Bilderkennung zum Abschätzen des Werkzeugverschleißes vorgestellt. In einem weiteren Workshop wurde das Thema „Menschzentrierte Entwicklung von KI-Lösungen in der Produktion“ bearbeitet. Außerdem wurden Vorträge unter anderem zu den Themen „Dateninfrastruktur für KI-Anwendungen“ oder „KI-Inprozesskontrolle im Metall- und Medikamentendruck“ gehalten.
Abgerundet wurde das Programm auf den Bühnen im Kongresszentrum des Darmstädter Merck-Stadions mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „KI in der Industrie – wie kann das gelingen?“ mit den folgenden Gästen: Prof. Verena Nitsch, Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen University; Dr. Alexander Broos, VDW; Dr. Alexander Engels, aiXbrain GmbH; Kay Rogge, Odenwald Faserplattenwerk GmbH.
Parallel zum Vortrags- und Seminarprogramm wurden Demonstratoren aus den verschiedenen Vorhaben ausgestellt. Die vorgestellten Lösungen wie das „KI-Assistenzsystem zur Qualitätskontrolle von Kleberaupen“ die „KI-basierte Vorhersage des Werkzeugverschleiß beim Rührreibschweißen“, zeigte die Bandbreite der geförderten Vorhaben. Einen Erfolg stellt auch der Projektatlas „KI in der Produktion“ dar, der aus einem Leitfaden zur Einführung von KI in Unternehmen sowie Best-Practices aus den geförderten Vorhaben besteht. Der Atlas wurde auf der Veranstaltung veröffentlicht und steht kostenfrei zum Download zur Verfügung.
Die Veranstaltung zeigte deutlich: Künstliche Intelligenz ist längst kein Zukunftsthema mehr, sondern bietet Unternehmen heute schon konkrete Möglichkeiten, ihre Produktionsprozesse zu verbessern und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die Veranstaltung wurde in den Fördermaßnahmen „Demonstrations- und Transfernetzwerk KI in der Produktion (ProKI-Netz)“ und „Lernende Produktionstechnik – Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) in der Produktion (ProLern)“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Zukunft der Wertschöpfung – Forschung zu Produktion, Dienstleistung und Arbeit“ gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) betreut.