zurück

Digitaler Engel – Stärkung der Interaktionsarbeit von Pflegekräften durch den Einsatz digitaler Assistenzsysteme (DigitalerEngel)

0 Projekt-Favoriten

Stellen Sie sich Ihre individuelle Projektübersicht zusammen.

Favoriten anzeigen

Schlagwort: Medizintechnik, Mensch-Roboter-Kolloboration, Personennahe Dienstleistungen

Fördermaßnahme: Zukunft der Arbeit: Arbeiten an und mit Menschen

Laufzeit: 01.09.2019 - 31.12.2022
Webseite

Forschungsziel: Digitaler Engel war ein Verbundprojekt im Förderschwerpunkt "Zukunft der Arbeit: Arbeiten an und mit Menschen". Ziel war es, ein tragbares Assistenzsystem für Pflegekräfte zu entwickeln, welches die Interaktionsarbeit zwischen Pflegenden und Patienten durch die Bereitstellung von Informationen und Handlungsempfehlungen erleichtert.

Ansprechperson Projektkoordination

Marcus Hintze
+49 231 9743-504
marcus.hintze@iml.fraunhofer.de

Ansprechperson bei PTKA

Jennifer Dopslaff, M.A.
+49 721 608-25939
jennifer.dopslaff@kit.edu

Detaillierte Projektbeschreibung

Problemstellung
Die Tätigkeit von Pflegekräften in deutschen Krankenhäusern zeichnet sich neben dem hohen Maß an fachlichem Wissen durch die intensive Interaktion zwischen Pflegekräften und Patienten aus. Dennoch tauchen Interaktionsarbeit und die damit verbundenen Herausforderungen selten in den Auflistungen klassischer Pflegetätigkeiten auf. Häufig werden diese Arbeiten als selbstverständlich wahrgenommen und daher für die Bewertung der Arbeitsbelastung auch nicht herangezogen. Das adäquate Einschätzen des Patienten, die richtige Ansprache und Kommunikation sowie Freiräume und Unterstützung bei der eigenen Emotionsarbeit sind wichtig, um Fehlbelastungen bei den Pflegekräften reduzieren zu können.

Projektziel
Ziel des Forschungsprojekts war die Entwicklung eines digitalen Engels für die Pflegearbeit, der alle Dimensionen der Interaktionsarbeit berücksichtigt. Dieser sollte aus einem digitalen Portal (Caring Environment) sowie einem unterstützenden tragbaren Assistenzsystem zur Datenaufnahme und -darstellung bestehen. Hierbei bildet das technische Kernelement eine smarte Datenbrille, um die Interaktion zwischen Pflegenden und Patienten durch relevante Informationen, wie beispielsweise dem Behandlungsplan, zu vereinfachen. So sollen kritische Belastungen bei der Pflege- und Interaktionsarbeit möglichst im Vorfeld erkannt und durch zeitnahe Handlungsempfehlungen kompensiert werden.

Vorgehensweise
Zu Beginn des Projektes erfolgte eine Belastungs-, Beanspruchungs- und Bedarfsanalyse bei Pflegenden und Patienten, die tages- und interaktionsspezifische Aspekte miteinschloss. Hieraus wurden Interventionsmaßnahmen abgeleitet und entwickelt, die weiter erarbeitet und für eine Portallösung digital aufbereitet wurden. Die Maßnahmen und zusätzlichen Informationen für eine gezieltere und belastungsärmere Interaktion können den Pflegekräften durch die smarte Datenbrille während der Arbeit angezeigt werden. Ein Fokus liegt dabei auf der kognitiven Ergonomie als Bindeglied, um Informationsinhalte und -darstellung kontextsensitiv und belastungsoptimal auf die Technologie abzustimmen. Die prototypische Umsetzung des digitalen Engels mit der Nutzung von smarten Datenbrillen erfolgte in Kooperation Pius-Hospital Oldenburg und wurde über Demonstratoren evaluiert.

Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Der Digitale Engel wurde für die derzeit rund 437.000 im Einsatz befindlichen examinierten Pflegekräfte in deutschen Krankenhäusern entwickelt. Darüber hinaus geht das Konsortium davon aus, dass ein Einsatz des Digitalen Engels für die rund 470.000 Pflegekräfte in deutschen Pflegeheimen langfristig und mit weiterem Erprobungen aufwandsarm dargestellt werden kann.

Projektpartner
  • Forschungsgesellschaft für Arbeitsphysiologie und Arbeitsschutz e.V.
  • Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung eingetragener Verein
  • Pius-Hospital Oldenburg
  • TeamViewer Germany GmbH
Publikationen
Titel: DigitalerEngel_Interaktionsarbeit gestalten
Akronym: DigitalerEngel
Autor: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA; Hrsg.); Dörflinger, N.; Ellerkamp, A.; Klingen, K.; Niehaus, M.; Wehrmann, J.; Wünnemann, L.; Holler, M.; Schneider, D.
Herausgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
Veröffentlicht im Jahr: 2020
Mit dem „Projektatlas Interaktionsarbeit“ wird ein Überblick zu den Forschungs- und Gestaltungsfeldern interaktiver Arbeit in Deutschland gegeben. Dazu werden die 19 beteiligten Projekte aus dem Förderschwerpunkt "Arbeiten an und mit Menschen" in Form von Steckbriefen vorgestellt sowie eine Inhaltliche Verortung zur Interaktionsarbeit vorgenommen.
Titel: DigitalerEngel_Interaktionsarbeit gestalten - Projektatlas des BMBF-Förderschwerpunktes „Zukunft der Arbeit: Arbeiten an und mit Menschen
Akronym: DigitalerEngel
Autor: Dr. Dörflinger, N.; Ellerkamp, A.; Klingen, K.; Niehaus, M.; Wehrmann, J.; Wünnemann, L. (BAuA); Holler, M.; Schneider, D. (INIFES)
Herausgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
Veröffentlicht im Jahr: 2020
Im Förderschwerpunkt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) „Arbeiten an und mit Menschen“ steht Arbeit mit direkter Interaktion im Fokus. Das menschliche Miteinander zwischen Beschäftigten und ihren KundInnen, KlientInnen oder PatientInnen, aber auch organisationsintern mit KollegInnen und Vorgesetzten stellt den wesentlichen Gegenstand der Arbeit dar. Der Förderschwerpunkt ist als Teil des Dachprogramms „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ eingebettet in die Hightech-Strategie der Bundesregierung. Neue Technologien, darunter insbesondere die Digitalisierung von Produktions- und Dienstleistungsprozessen, verändern die Arbeitswelt und damit die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Durch neue Technologien entstehen auch neue Formen der Interaktion und Kommunikation zwischen Menschen innerhalb und außerhalb der eigenen Organisation. Diese Interaktion erfolgt klassisch im direkten Kontakt miteinander (live oder technisch vermittelt). Aber auch die Mensch-Maschine-Interaktion stellt durch selbstlernende Systeme und künstliche Intelligenz neue Herausforderungen an die Unternehmen und Beschäftigten. Dieser Wandel von Wirtschaft und Arbeitswelt betrifft Produkte und Dienstleistungen sowie Produktions- und Arbeitsprozesse. Er hat gleichermaßen Auswirkungen auf Betriebsstrukturen sowie Arbeitsverhältnisse und -tätigkeiten. Mit dem „Projektatlas Interaktionsarbeit“ wird ein Überblick zu den Forschungs- und Gestaltungsfeldern interaktiver Arbeit in Deutschland gegeben. Dazu werden die 19 beteiligten Projekte aus dem Förderschwerpunkt "Arbeiten an und mit Menschen" in Form von Steckbriefen vorgestellt sowie eine Inhaltliche Verortung zur Interaktionsarbeit vorgenommen.
Titel: DigitalerEngel_Interaktionsarbeit erforschen und gestalten
Akronym: DigitalerEngel
Autor: Bahl, L.; Dennißen, F.; Dörflinger, N.; Niehaus, M.; Wehrmann, J.
Herausgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Veröffentlicht im Jahr: 2023
Mit dieser Publikation werden die Ergebnisse des Förderschwerpunkts „Arbeiten an und mit Menschen“ dargestellt. Dazu werden die 18 beteiligten Projekte sowie das wissenschaftliche Projekt InWiGe in Form von Steckbriefen vorgestellt. Innovative Ansätze zur Neugestaltung von Arbeitsabläufen und -prozessen wurden im Förderschwerpunkt entwickelt, damit auch in Zukunft eine nachhaltige Interaktionsarbeit ermöglicht wird. Die Projekte deckten dabei ein sehr breites thematisches Spektrum an Anwendungsszenarien ab. Diese inhaltliche Vielfalt verdeutlicht einerseits die Tragweite dieser Thematik, andererseits stellt dies eine Herausforderung der Bündelung von Ergebnissen aus der Forschung dar. Die Publikation ist eine Fortführung des ersten Projektatlas zu Beginn des Förderschwerpunkts (erschienen 2020 unter https://www.interaktionsarbeit.de/SharedDocs/Publikationen/DE/Projektatlas2020.html?nn=64eb7c21-8e88-4e97-8606-341c9f0bd95d )

Ihre Favoriten

In der folgenden Liste sehen Sie Ihre ausgewählten Projekt-Favoriten.