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Kombination und Integration etablierter Technologien mit additiven Fertigungsverfahren in einer Prozesskette (KitkAdd)

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Additiv gefertigte Gasturbinenschaufeln werden für den Einsatz vorbereitet Additiv gefertigte Gasturbinenschaufeln werden für den Einsatz vorbereitet

Forschungsziel: Ziel des Forschungsprojekts KitkAdd war es, durch Kombination der additiven Fertigung mit etablierten Fertigungsverfahren, wie Zerspanen, Sintern sowie Spritzgießen, den gesamten Herstellungsaufwand zu senken. Eine neuartige Prozessüberwachung mittels akustischer Sensorik kann nun zusätzlich den entstehenden Ausschuss minimieren. Als Ergebnis liegt jetzt eine an die additive Fertigung angepasste Konstruktionsmethode vor, die dem Anwender erzielbare Fertigungsgenauigkeiten beschreibt. Produkte können damit so gestaltet werden, dass zum Beispiel durch das Einbringen von Gitterstrukturen ein deutlich höherer Produktnutzen, z.B. in der Geräuschminderung oder im Leichtbau, erzielt wird.

Ansprechperson Projektkoordination

Martin Schäfer
+49 30 386-23087
martin.schaefer@siemens.com

Ansprechperson bei PTKA

Dipl.-Ing. Stefan Scherr
+49 721 608-25286
stefan.scherr@kit.edu

Detaillierte Projektbeschreibung

Problemstellung
Die additive Fertigung (3D-Druck) ermöglicht die Herstellung komplexer Bauteilstrukturen, die bislang nicht möglich waren. Es lassen sich beispielsweise bionische Gitterstrukturen in Zahnräder einbringen, die diese leichter und leiser machen. Aufgrund der noch hohen Herstellkosten werden die Fertigungsverfahren aktuell nur selten in der Serienproduktion angewandt. Hinzu kommt, dass aufgrund fehlender Konstruktionsempfehlungen das Potenzial nicht voll ausgeschöpft werden kann. Zudem führt die mangelnde Prozessfähigkeit der additiven Verfahren zu einem hohen Ausschuss.

Projektziel
Ziel des Forschungsprojekts KitkAdd war deshalb, durch Kombination der additiven Fertigung mit etablierten Fertigungsverfahren, wie Zerspanen, Sintern sowie Spritzgießen, den gesamten Herstellungsaufwand zu senken. Eine neuartige Prozessüberwachung mittels akustischer Sensorik kann nun zusätzlich den entstehenden Ausschuss minimieren.

Vorgehensweise
Zunächst wurden ausgewählte Bauteile der beteiligten Unternehmen herangezogen und analysiert. Dazu gehörten Zahnräder, eine Turbinenschaufel für Gasturbinen, Komponenten für Arbeitsmaschinen sowie Werkzeuge. Die Analyse diente zur Identifikation der Bauteilbereiche, welche beispielsweise durch Gitterstrukturen eine deutliche Verbesserung der Produkteigenschaften durch eine additive Fertigung erreichen. Zur Gestaltung dieser Bauteile wurden dabei Konstruktionsempfehlungen erarbeitet, welche die Angabe von möglichen Fertigungsgenauigkeiten und Konstruktionsrichtlinien beinhalten. Weitere Bauteilbereiche wurden anschließend mit etablierten Fertigungsverfahren weiterbearbeitet. Die Qualitätssicherung konnte durch ein innovatives akustisches Messprinzip verbessert werden, was eine Reduktion von Eigenspannungen im Bauteil während der Fertigung gewährleistet und somit den Ausschuss minimiert. Für die betrachteten kombinierten Prozessketten wurden zukünftige Fabrikkonzepte zur additiven Fertigung für Großserien entwickelt.

Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Als Ergebnis liegt nun eine an die additive Fertigung angepasste Konstruktionsmethode vor, die dem Anwender erzielbare Fertigungsgenauigkeiten beschreibt. Produkte können damit so gestaltet werden, dass zum Beispiel durch das Einbringen von Gitterstrukturen ein deutlich höherer Produktnutzen erzielt wird. Für die betrachteten Bauteile wurden industrielle Produktionskonzepte erstellt, die im Vergleich zur rein additiven Prozesskette eine wirtschaftlichere Herstellung ermöglichen. Die Reduzierung des Ausschusses im additiven Fertigungsprozess durch das entwickelte Messsystem wird zu einer Etablierung der additiven Verfahren in weiteren Branchen, wie beispielsweise dem Fahrzeugbau sowie dem Maschinen- und Anlagenbau, beitragen. Die Projektergebnisse wurden in entsprechende Standardisierungsgremien eingebracht.

Projektpartner
  • Eisenhuth GmbH & Co. KG
  • GKN Sinter Metals Engineering GmbH
  • H & H Gesellschaft für Engineering und Prototypenbau mbH
  • John Deere GmbH & Co. KG - Mannheim Regional Center
  • Karlsruher Institut für Technologie (Universitätsaufgabe)
  • Schübel GmbH
  • Siemens Aktiengesellschaft
  • Universität Paderborn
Publikationen
Titel: Kombination und Integration etablierter Technologien mit additiven Fertigungsverfahren (KitkAdd)
Akronym: KitkAdd
Autor: Schäfer, M. (Hrsg.)
Herausgeber: Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wbk Institut für Produktionstechnik
Verlag: Eigenverlag Eigenverlag
Veröffentlicht im Jahr: 2020
In der Industrie entsteht aufgrund des dynamischen Wettbewerbsumfelds ein zunehmender Drang nach verkürzten Produktentstehungszeiten, hoher Funktionsintegration und individualisierten Produkten. Mithin erlangen additive Fertigungsverfahren (AM) eine zunehmende industrielle Bedeutung. Das Laser-Strahlschmelzen (LPBF) ist hervorzuheben, da es bereits im Bereich von Kleinserien ein etabliertes Verfahren ist, das an der Schwelle zum Einsatz in der Serienproduktion steht. Wesentliches Hemmnis einer weiteren Verbreitung dieses Verfahrens war bislang die niedrige Wirtschaftlichkeit, welche sich auf drei wesentliche Kriterien zurückführen lässt: Die geringe Produktivität, die unzureichende Prozessfähigkeit sowie die geringe Ausnutzung der gestalterischen Freiheit. Als Ansatz zur Erhöhung der LPBF-Produktivität wurden im KitkAdd Verbundprojekt exemplarisch hybride Prozessketten aufgebaut und analysiert. In diesen Prozessketten wurden nur einzelne funktionelle Bauteilbereiche, in denen LPBF einen Mehrwert bietet, additiv gefertigt. Klassische Fertigungsverfahren kamen hingegen dort zum Einsatz, wo sie wirtschaftlicher sind. Im Einzelnen erfolgte dies durch: • die integrative Betrachtung der gesamten Prozesskette des LPBF-Verfahrens mit Nach- und Weiterbearbeitung durch klassische Fertigungsverfahren, • eine für die gesamte LPBF-Prozesskette angepasste Konstruktionsmethodik durch neu entwickelte Konstruktionsrichtlinien sowie erzielbare Fertigungsgenauigkeiten und • eine für den qualitätskritischen LPBF-Prozess entwickelte Messtechnik zur Bauteilüberwachung während der Fertigung. Der Bericht des KitkAdd Verbundprojektes zeigt einen Weg auf, wie eine ganzheitliche Sichtweise von der Produktidee bis hin zum Endprodukt verfolgt werden konnte, indem zielgerichtete Methoden, Konzepte und eine innovative Messtechnik erarbeitet wurden.
Titel: Deutschland druckt dreidimensional (KitkAdd)
Akronym: KitkAdd
Autor: BMBF / Projektträger Karlsruhe
Herausgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Veröffentlicht im Jahr: 2019
Von der Hüftprothese über Windflügel bis zu Flugzeugturbinen – die Vielfalt an möglichen Anwendungen des industriellen 3D-Drucks ist beinahe grenzenlos. Jedoch stecken die Technologien für die sogenannte additive Fertigung vielfach noch in den Kinderschuhen. Die in der Broschüre vorgestellten Forschungsaktivitäten basieren auf den beiden Rahmenprogrammen „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ und „Vom Material zur Innovation“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Als Projektergebnisse werden neue Methoden, Werkzeuge, Verfahren, Anlagen, Materialien, Richtlinien, Leitfäden und Konzepte für die industrielle Einführung der additiven Fertigung erarbeitet. Die Erprobung der Ergebnisse erfolgt an konkreten Demonstratoren in Pilotbereichen mit Referenzcharakter. Die Möglichkeiten der internationalen Kooperation werden ebenfalls dargestellt.

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