Partizipative Einführung von Datenbrillen im Krankenhaus zur Verbesserung der Qualität der Arbeit für das Pflegepersonal auf der kardiologischen Normalstation im Nachtdienst (PARCURA)
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Schlagwort: Augmented Reality (AR), Personennahe Dienstleistungen, Virtual Reality (VR)
Fördermaßnahme: Zukunft der Arbeit: Arbeiten an und mit Menschen
Forschungsziel: Das Verbundprojekt "PARCURA" ist Teil des Förderschwerpunkts "Arbeiten an und mit Menschen". Ziel des Projekts ist der Einsatz einer Datenbrille und eine dadurch bedingte Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Pflegerinnen und Pfleger im Krankenhaus während der Nachtschicht.
Ansprechperson Projektkoordination
Prof. Robert Tschiedel +49 5971 990-101
robert.tschiedel@tat-zentrum.de
Ansprechperson bei PTKA
Dominik Walzebok, M.A.
+49 721 608-24756
dominik.walzebok@kit.edu
Problemstellung
Personalmangel, Zeitdruck, große Arbeitsmengen – für Beschäftigte in der Krankenhauspflege gehört das zum Alltag. Auf kardiologischen Normalstationen kommt die kurze Verweildauer und infolgedessen hohe Fluktuationsrate von Patienten hinzu. Die Versorgung dieser zunächst unbekannten Patienten und jener, deren Betreuung mit einem hohen Überwachungsbedarf verbunden ist, geht mit einem deutlich höheren Arbeitsaufwand einher. Im Nachtdienst kommt erschwerend hinzu, dass pflegerische und ärztliche Ansprechpartner für die Pflegekräfte nur selten vor Ort sind. Um negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Mitarbeiter und die Qualität der Pflegearbeit zu verhindern sowie die Bedingungen für gute Interaktionsarbeit zu verbessern, können Datenbrillen ein passendes technisches Hilfsmittel sein.
Projektziel
Ziel des Forschungsprojekts PARCURA ist es daher, auf diese konkrete Bedarfslage zugeschnittene Softwaremodule für Datenbrillen zu entwickeln. Damit soll es in Zukunft möglich sein, die Zusammenarbeit krankenhausinterner Akteure zu erleichtern, die Bereitstellung pflegerelevanter Informationen zu optimieren und die Pflegekräfte auf diese Weise in ihrer Interaktionsarbeit mit Patienten zu unterstützen. Funktionen, wie das Einblenden von Patientendaten (Name, Allergien, Medikamente etc.), die Kommunikationsmöglichkeit mit Kollegen via Foto- und Videotransfer sowie die Dokumentation über Spracheingabe sparen Wege und geben der Pflegekraft eine erhöhte Handlungssicherheit und mehr Zeit für die Interaktion mit Patienten.
Vorghensweise
In einem ersten Schritt wird in Zusammenarbeit mit den direkt und indirekt betroffenen Akteuren, u. a. Pflegekräften, Ärzten, Gesundheitsbeauftragten und dem IT/Datenschutz, eine umfassende Ist-Analyse aktueller Belastungsszenarien durchgeführt. Daraus sind im Anschluss konkrete Unterstützungsbedarfe abzuleiten. Auf dieser Basis werden Softwaremodule für eine adaptierte Datenbrille entwickelt, die zunächst erprobt und anschließend in den Realbetrieb eingeführt sowie iterativ optimiert werden. Parallel zur Umsetzung erfolgt eine ganzheitliche Wirkungsanalyse, die die Faktoren „Mensch“, „Technik“ und „Organisation“ umfasst. Es werden veränderte Arbeitsprozesse und Auswirkungen auf die Interaktionsarbeit unter Einbeziehung der Patientenperspektive und der Heterogenität der beteiligten Akteure identifiziert.
Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Im Ergebnis liefert das Projekt PARCURA auf die Bedarfe von kardiologischen Normalstationen im Nachtbetrieb zugeschnittene Softwaremodule für Datenbrillen, die sich für den Einsatz auf weiteren Stationen eines Krankenhauses anpassen lassen. Darüber hinaus werden Handlungsempfehlungen erarbeitet, die interessierte Krankenhäuser bei der Einführung von Datenbrillen unterstützen und die aus Leitfäden, Checklisten, Erfahrungsberichten und Best Practice-Beispielen bestehen.
- Fachhochschule Münster
- TAT Technik Arbeit Transfer gGmbH
- Hochschule Ruhr West
- Maria-Josef Hospital Greven GmbH
- FACT´IT GmbH
- St. Franziskus-Hospital GmbH
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