HANNOVER MESSE 2024: Das BMBF präsentiert das Potenzial der deutschen Forschungslandschaft

Unter dem Motto „Die Chancenplattform. Hier beginnt Transformation“ präsentiert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) auf der Hannover Messe wegweisende Ergebnisse aus Projekten und Initiativen, die zu den vier Schwerpunktthemen „Zukunft der Wertschöpfung“, „Zukunftstechnologien“, „Zukunftsenergien“ sowie „Innovationen und Transfer“ forschen. Bei ihrem Standrundgang bedankte sich die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, herzlich bei den Ausstellenden für ihr engagiertes Wirken und die Bereitschaft, ihre Erkenntnisse der Fachwelt und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Der Messeauftritt verbreite positive Botschaften aus Deutschland, indem das Wissen und Potenzial der deutschen Forschungslandschaft transportiert werden.

Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger im Gespräch mit dem Forschungsprojekt SOW auf dem BMBF-Stand.
©PTKA
Prof. Döring (Mitte), Staatssekretärin im BMBF, wird von Beatrix Kunze, Referentin im Referat 521, und Dr. Kautt, Leiter des Projektträgers Karlsruhe, am BMBF-Stand begrüßt.
©PTKA

BMBF-Stand präsentiert Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger nahm sich bei ihrem Standrundgang Zeit für intensive Gespräche mit den Ausstellenden. Die Jugend forscht Bundessiegerin 2023 im Bereich Physik, Anne Marie Bobes, präsentierte ihre Kleinst-Windkraftanlage in Form von Helix-Rotoren, welche Straßenlaternen dezentral und autark mit Energie versorgen können.

Jugend forscht Preisträgerin Anne Marie Bobes mit Bundesministerin Stark-Watzinger im Gespräch.
©PTKA

Im Anschluss zeigte die beventum GmbH, dass Höhenwindkraftanlagen von bis zu 300 m Höhe eine effizientere Nutzung der mit herkömmlichen Windparks betriebenen Flächen und damit Ertragssteigerungen um bis zu 80% ermöglichen. Das Unternehmen ist eine Tochter der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND).

Staatssekretärin Prof. Döring bei der beventum GmbH, einem Tochterunternehmen von SPRIND.
©PTKA

Das Forschungsprojekt TechnoHyb des Forschungscampus Open Hybrid LabFactory (OHLF) stellte Konzepte vor, um hochkomplexe und funktionsintegrierte Produkte nachhaltiger zu gestalten und Ressourcen besser zu nutzen. Beispielsweise ermöglicht die Funktionsintegration neuer Produkte eine Reduzierung von Gewicht und Montageumfängen, steht aber gegebenenfalls dem Ziel der sortenreinen Trennbarkeit und Recyclingfähigkeit entgegen. Ein Forschungsfokus von TechnoHyb liegt daher auf der Recyclingfähigkeit funktionsintegrierter Bauteile. Als Anwendungsfall wurden eine flexible Ladesäule und eine Flugwindkraftanlage präsentiert, die innovativ miteinander verknüpft werden.

Das Forschungsprojekt TechnoHyb stellt Bundesministerin Stark-Watzinger und Abteilungsleiterin Dr. Klüwer seinen kreislauforientierten Ansatz für funktionsintegrierte Produkte vor.
©PTKA

Einen ganzheitlichen Ansatz zur Entwicklung offener und sicherer 6G-Mobilfunktechnologien mit Schwerpunkt auf der Digitalisierung industrieller Anwendungen präsentierte das Projekt 6GEM. Weiterhin wurde auf dem Gemeinschaftsstand der Projekte „Modellbasierte Digitalisierung nachhaltiger Produktionsnetzwerke entlang des Produktlebenszyklus (DiNaPro)“ und „Advanced Systems Engineering für die Arbeitsgestaltung von Cyber-technischen Systemen (CyberTech)“ erläutert, wie die durchgängige Nutzung und Verwertung von Daten die Nachhaltigkeit stärkt. Ein einheitliches Datenmodell und Datenaustauschformat sowie eine integrale Digitale-Zwilling-Technologie ermöglichen die Optimierung der ökologischen Nachhaltigkeit im laufenden Produktentstehungsprozess. Beispiele für die Anwendung sind die CO2-Bilanzierung oder die Nachverfolgung von Bauteilen. So kann Nachhaltigkeit zukünftig ab der ersten Phase der Produktentwicklung berücksichtigt werden.

Der Gemeinschaftsstand DiNaPro/CyberTech zeigt, wie die durchgängige Nutzung und Verwertung von Daten die Nachhaltigkeit stärkt.
©PTKA

Das Forschungsprojekt „Serviceorientierte Wertschöpfung (SOW)“ zeigte, wie durch Modellierung und Simulation serviceorientierte Wertschöpfungsketten ganzheitlich abgebildet werden können. So können strategische Fragestellungen unternehmensindividuell erfasst, bewertet und ausgewählt werden. Präsentiert wurde dies durch eine interaktive Softwareanwendung von Gestaltungsprinzipien serviceorientierter Wertschöpfung anhand praktischer Fallbeispiele aus den Bereichen Medizin und Bauwirtschaft.

Effektive Transport- und Speicheroptionen von Flüssigwasserstoff sowie seine Einsatzmöglichkeiten stellte das TransHyDE-Projekt ApplyHy! vor. Das Modell präsentierte, wie beispielsweise Schiffe, Flugzeuge, Lokomotiven und LKW große Reichweiten mit Flüssigwasserstoff als Treibstoff CO2-frei erzielen können.

Im Projekt AKIT-PRO wurde der Transfer aus der zivilen Sicherheitsforschung sichtbar. Fahrzeuge wie Baumaschinen oder Traktoren können zu teilautonomen Roboterfahrzeugen umgerüstet werden, um in Unfall- oder Katastrophensituationen Hilfe zu ermöglichen, bevor Spezialgerät vor Ort ist. Das Exponat bestand aus dem Leitstandsystem und dem „Environment Perception Kit“, mit denen ein oder mehrere Fahrzeuge im Reallabor in Ilmenau von der Hannover Messe aus in Echtzeit gesteuert und deren teilautonome Funktionen überwacht werden konnten.

Das bisher weltweit einzige tragbare und batteriebetriebene ESR-Spektrometer präsentierte das Zukunftscluster QSens. ESR-Spektroskopie (Elektronenspinresonanz) detektiert freie Radikale mittels ihres Elektronenspins. Das Projekt QYRO erklärte, wie der weltraumtaugliche und hochgenaue Drehratensensor die Nutzungsmöglichkeiten von Kleinstsatelliten, sogenannten Cube-Satelliten, steigern kann, beispielsweise für den Internetzugang in entlegenen Gebieten.

Abgerundet wurde der BMBF-Stand durch Informationsstände der Förderberatung „Forschung und Innovation“ des Bundes sowie der Bescheinigungsstelle „Steuerliche FuE-Förderung“.

Am ersten Messetag begrüßte das BMBF eine Delegation des kanadischen National Research Councils (NRC) für einen Austausch zur Förder- und Forschungslandschaft in Kanada und Deutschland auf dem Messestand.

Dabei wurden insbesondere der deutsch-kanadische Vorsitz des europäischen Forschungsnetzwerkes EUREKA ab Juli 2024 sowie gemeinsame Forschungsfelder diskutiert. Während des Vorsitzjahres sollen Kooperationen zum Thema kreislauffähige Wertschöpfung (Circular Value Creation) mit allen EUREKA-Mitgliedern entwickelt werden.

Abteilungsleiterin Dr. Klüwer, Unterabteilungsleiter Dr. Gebel und Referent Dr. Krassen begrüßen die kanadische Delegation im Namen des BMBF.
vorne vlnr: Dr. Ralf Gebel, Ryan Hordy, Éric Baril, Dr. Ibrahim Yimer (CAN), Dr. Tina Klüwer, Dr. Jennifer Decker (CAN), Jordan Kahn (CAN), Dr. Henning Krassen
hinten vlnr: Alexander Mager (PTKA), Daniel Adam (PTKA)
©PTKA

Auf dem Stand des BMBF auf der Hannover Messe 2024 wurden Beispiele aus der Forschungsförderung eindrucksvoll gezeigt. Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, die Staatssekretärin Prof. Sabine Döring sowie die Abteilungsleiterin Dr. Tina Klüwer betonten bei ihrem Standbesuch: Der Messeauftritt verbreite – dank dem Einsatz aller Ausstellenden – positive Botschaften für Innovation, Transfer und Wertschöpfung aus Deutschland.

Weitere BMBF-geförderte Projekte auf der Hannover Messe 2024

Nicht nur am Messestand des BMBF, sondern auch an weiteren Messeständen präsentierten vom BMBF geförderte und vom PTKA betreute Forschungskonsortien ihre Erkenntnisse zur Zukunft der Wertschöpfung. Unter den Ausstellenden waren die Projekte LEROSH, GRIPSS-X, und KüSTE sowie das ProKI-Netz und das Kompetenzzentrum Arbeitswelt.Plus.

Weitere Informationen