Resipro: Acht Forschungsprojekte für eine widerstandsfähige Industrie der Zukunft gestartet

Im Hintergrund sieht man wie sich zwei Hände schütteln. Im Vordergrund sind Zahnräder mit Icons wie Roboterarm, Globus, Cloud, Datennetz, Diagramm abgebildet als Symbol für Wertschöpfungsnetzwerke.
© Adobe Stock/Funtap

Wie können Unternehmen auch in stürmischen Zeiten stabil bleiben – und dabei gleichzeitig innovativ und wettbewerbsstark? Mit dieser Frage beschäftigen sich seit dem 1. Januar 2025 acht neue Verbundprojekte, die im Rahmen der BMFTR-Fördermaßnahme „Dynamische Wertschöpfungsnetzwerke im turbulenten Umfeld – Aufbau von Resilienz in produzierenden Unternehmen (Resipro)“ gestartet sind. Ihr Ziel ist es, praxisnahe und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die Unternehmen und ihre Wertschöpfungsnetzwerke widerstandsfähiger gegenüber externen Einflüssen machen.

 

74 Partner – eine gemeinsame Mission

Insgesamt engagieren sich 74 Partner aus Wissenschaft und Industrie, darunter 33 kleine und mittlere Unternehmen (KMU), in der dreijährigen Forschungsinitiative. Sie bringen wertvolle Expertise ein, um Resilienz nicht nur theoretisch zu erforschen, sondern direkt in die Praxis zu überführen. Resilienz gilt dabei als eine Schlüsselkompetenz der Zukunft – entscheidend nicht nur für einzelne Unternehmen, sondern für das Zusammenspiel ganzer industrieller Netzwerke.

Vielfalt der Themen – gebündelt in acht Projekten

Die acht Forschungsprojekte befassen sich mit hochaktuellen Fragestellungen und erarbeiten Lösungen unter anderem zu folgenden Schlüsselthemen:

 

Die Resipro Verbundprojete auf einen Blick
© PTKA

 

Vernetzung – ein Schlüssel zum Erfolg

Ein erster gemeinsamer Meilenstein war das Netzwerktreffen aller Projekte am 22. Mai 2025 in der Karlsruher Forschungsfabrik – ein lebendiger Auftakt für die projektübergreifende Vernetzung. Neben dem persönlichen Kennenlernen bot die Veranstaltung die Gelegenheit, Einblicke in die unterschiedlichen Themenschwerpunkte zu erhalten.

 

Prof. Lanza (KIT/wbk) eröffnet das Vernetzungstreffen und ermutigt dazu, drängende Fragen zur Resilienz projektübergreifend anzugehen.
Prof. Lanza (KIT/wbk) eröffnet das Vernetzungstreffen und ermutigt dazu, drängende Fragen zur Resilienz projektübergreifend anzugehen.
© wbk/Rincke

Stefan Kuntz (PTKA) empfängt die Gäste der Verbundprojekte und stellt die Relevanz der Vernetzung dar.

Stefan Kuntz (PTKA) empfängt die Gäste der Verbundprojekte und stellt die Relevanz der Vernetzung dar.
© wbk/RinckeProf. Dr.-Ing. Gisela Lanza vom wbk Institut für Produktionstechnik am Karlsruher Institut für Technologie eröffnete die Veranstaltung. Sie betonte, wie wichtig vernetztes Arbeiten in der heutigen Zeit ist, um Lösungen für mehr Resilienz zu entwickeln. Für den betreuenden Projektträger Karlsruhe begrüßte Stefan Kuntz.

Ein zentrales Element der Veranstaltung war der Workshop zur Definition von acht „Themenarbeitskreisen“ (TAK), in denen die Projekte während der Förderung zu spezifischen Fragestellungen zusammenarbeiten werden.

 

Angeregte Diskussion zu möglichen gemeinsamen Fragestellungen.
Angeregte Diskussion zu möglichen gemeinsamen Fragestellungen.
© wbk/Rincke

Workshop zur Definition der acht „Themenarbeitskreise“ (TAK)

Workshop zur Definition der acht „Themenarbeitskreise“ (TAK)
© wbk/Rincke

Erwin Gross, Forschungsteamleiter Digitalisierungsstrategien am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, äußerte: „Meine Erwartung an das Vernetzungstreffen war, dass wir gemeinsam aufdecken, wie wir über unsere Forschungsprojekte hinaus Synergien schaffen können. Durch die Definition der Themenarbeitskreise können wir uns in den Bereichen aktiv einbringen, die spannend für ADREAN sind.“

Tizian Kernstock, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Informationssysteme, Innovation & Wertschöpfung, hob den Wissensaustausch hervor: „An dem Austausch mit den anderen Forschungsprojekten war besonders spannend, aus welcher Linse auf das Thema Resilienz geschaut wird. Hier können wir sicherlich viel voneinander lernen.“

Auch Jonas Kallisch, Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei OFFIS e.V. – Institut für Informatik, FuE Bereich Produktion, und Patrick Fomferra, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Lernen und Innovation in Netzwerken an der Hochschule Karlsruhe, zeigten sich begeistert von der Veranstaltung und den zahlreichen Möglichkeiten zum Austausch. Kallisch lobte die sehr gut vorbereiteten Vorträge und Fomferra freute sich darauf, die potenziellen Anknüpfungspunkte zu entdecken.

Ein weiterer Impuls aus dieser Veranstaltung war die Einführung eines digitalen Resilienz-Stammtischs für Promovierende, um Forschungs- und Veröffentlichungspläne oder aktuelle Resilienz-Trends zu diskutieren.

Zuletzt boten die Führung durch die Forschungsfabrik und ein gemeinsames Abendessen zusätzlichen Raum für informellen Austausch.

 

Das erste und intensive Vernetzungstreffen - eine gute Basis für die weitere Zusammenarbeit.
Das erste und intensive Vernetzungstreffen – eine gute Basis für die weitere Zusammenarbeit.
© wbk/Rincke

Dieses Vernetzungs-Kick-Off bildete den Auftakt zu einer Reihe von Vernetzungsaktivitäten, die in den nächsten zweieinhalb Jahren geplant sind. Den Höhepunkt der Resipro-Vernetzungsaktivitäten bildet die Resilienz-Tagung, die zum Abschluss der Projekte Ende 2027 geplant ist. Keynotes aus der Industrie, die wissenschaftlichen Veröffentlichungen der Projekte sowie ein gemeinsames Buch sollen die Forschungsergebnisse der Projekte in die Breite tragen.

Die interessierte Fachöffentlichkeit wird sich auf einem eigenen „Resipro-Kanal“ auf LinkedIn sowie über einen Newsletter informieren können.

Nachhaltig – Praxisnah – Zukunftsorientiert

Alle entwickelten Lösungen werden unter realen Bedingungen getestet und im Hinblick auf ihre Wirtschaftlichkeit, Wirksamkeit und Nachhaltigkeit validiert. Der Anspruch der Fördermaßnahme ist klar: Unternehmen sollen nicht nur kurzfristig krisenfester, sondern langfristig zukunftsfähig aufgestellt werden.